Noch ist die Auquelle an der Neckarstraße nicht in Betrieb. Foto: Claudia Leihenseder

An die Auquelle, den Jakobsbrunnen und sein Pendant am Wilhelmsplatz muss noch Hand angelegt werden.

Bad Cannstatt - Hässliche Rostflecken, glitschige Algen, kaputte Fliesen: Diese unschönen Bilder der Bad Cannstatter Brunnen sollen bald der Vergangenheit angehören. Denn in den nächsten Wochen tut sich etwas an den Wasserspielen im Stadtbezirk. Das Tiefbauamt wird unter anderem den Jakobsbrunnen, die Auquelle und den Brunnen am Wilhelmsplatz reparieren und verschönern sowie die Brunnen, die mit Leitungswasser laufen, aus ihrem Winterschlaf holen.

Erst vor Kurzem hatte der Bezirksbeirat Bad Cannstatt die Verwaltung aufgefordert, in Sachen Jakobsbrunnen tätig zu werden. Denn der Brunnen an der Spreuergasse gibt zur Zeit kein schönes Bild ab: Der Rost läuft regelrecht vom Speirohr hinunter und breitet sich auf der Säule mitten im Brunnenbecken unerbittlich aus. Ein Aushängeschild – gerade bei Stadtführungen – sei das nicht mehr, heißt es im Antrag der SÖS/Linke-plus-Fraktion im Bezirksbeirat. Der Brunnen solle bitte saniert werden.

Allerdings sieht Bernd Sauer, der im Tiefbauamt für 153 Brunnen im gesamten Stadtgebiet zuständig ist, keinen Grund für eine Sanierung: „Der Jakobsbrunnen ist erst 2008 grundsaniert worden. Aus unserer Sicht geht es um eine reine Kosmetik.“ Der Rostschleier werde demnächst von einem Malerbetrieb entfernt und mit geeigneter Farbe nachgearbeitet. Eine gewisse Patina, so Sauer, habe allerdings jeder Brunnen – zumal zehn der 17 Anlagen, die unter seiner Obhut in Bad Cannstatt sind, mit Mineralwasser laufen. „Der Jakobsbrunnen wird mit dem mineralhaltigen Wasser aus dem Kellerbrunnen gespeist“, erklärt Sauer. Und: Die Mineralien lagern sich während des Brunnenbetriebs ab. Im vierwöchigen Turnus werden alle Brunnen abgelassen und abgespritzt.

Bis Mitte Mai sollen alle Brunnen aktiviert sein

Das müsste eigentlich auch bei der Auquelle an der Neckarstraße regelmäßig passieren. Doch dort herrscht eine besondere Situation, wie Bernd Sauer erklärt. Denn die Auquelle ist ein artesischer Brunnen. Soll heißen: Das Mineralwasser steigt von selbst an die Oberfläche. Bei der Auquelle ist der eigene Druck allerdings so hoch, dass das Wasser in einer Fontäne über die Erdoberfläche aufsteigt. „Das wollen wir in der vorhandenen Glasvitrine zeigen“, sagt Sauer. Um diese Vitrine zu reinigen, müsste das Wasser für die Zeit des Saubermachens umgeleitet werden. Doch der Schieber dafür ist kaputt. Sobald dieser getauscht ist, wird auch die Vitrine wieder von Algen befreit.

Bereits repariert ist im Übrigen der Schreinereibrunnen an der Zaisgasse. Dort gab es einen Frostschaden, weil irgendjemand den Speier verstopft hatte. Eigentlich reichen die 16 Grad Celsius des Mineralwassers auch im kältesten Winter aus, damit dieser Brunnen nicht einfriert. Doch durch die Verstopfung stand das Wasser im Rohr – und fror deswegen ein.

Bis das Wasser am Wilhelmsplatz wieder sprudelt, müssen sich die Bad Cannstatter allerdings noch ein wenig gedulden. „Der Beckenbelag ist beschädigt“, sagt Sauer. Das Glasmosaik müsse teilweise ersetzt werden. Doch dafür brauche es konstant wärmere Temperaturen. „Der beauftrage Handwerker steht quasi in den Startlöchern und legt los, sobald es das Wetter erlaubt“, sagt Sauer.

Alle anderen Brunnen, die sonst mit normalem Leitungswasser betrieben werden, wird das Tiefbauamt zwischen Mitte April und Mitte Mai aktivieren. Und dann sprudelt es wieder an allen Ecken und Enden in Bad Cannstatt.