In der guten Stube der Stadt Großbottwar gibt es derzeit ein Problem mit der Wasserleitung. Foto: Werner Kuhnle)/Andreas Hennings

Ein Wasserschaden beschäftigt derzeit die Großbottwarer Verwaltung, Gutachter und Versicherungen. Wie hoch der Schaden ist, ist noch ungewiss.

Kleine Ursache, große Wirkung. Weil die Zuleitung eines Waschbeckens in der Künstlergarderobe undicht ist, sind derzeit Teile der Großbottwarer Harzberghalle – darunter der Sanitärtrakt – gesperrt, im Foyer steht ein surrender Bautrockner am anderen. Wie lange es dort in der Wand schon vor sich hingetropft hat, vermag der Bürgermeister Ralf Zimmermann ebenso wenig zu sagen, wie, welches Ausmaß letztlich der Schaden haben könnte.

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Sicher ist inzwischen, dass durch ein defektes Ventil Wasser ausgetreten ist. Am Mittwoch war ein Gutachter vor Ort, hat den Schaden begutachtet und aufgenommen. Seinen Bericht erwartet der Großbottwarer Rathauschef in etwa eineinhalb Wochen. So lange mindestens bleibt die Wasserleitung im Sanitärtrakt abgeklemmt. Zum einen, damit es nicht weiter tropft. Zum anderen aber, weil nichts verändert werden darf – Stichwort Regressansprüche oder ein mögliches Gegengutachten. Denn die große Frage wird sein: Wer ist schuld an der Misere und muss für den entstandenen Schaden aufkommen? „Es wird zum Beispiel untersucht, ob das Ventil falsch montiert war oder ob es einen Materialfehler hatte“, erklärt Zimmermann. Die Versicherungen aller Beteiligten seien eingeschaltet.

Schon der zweite Wasserschaden

Obwohl die Harzberghalle quasi neu ist – fertig wurde sie Anfang 2020, eingeweiht dann im vergangenen Oktober, ist es bereits der zweite Wasserschaden in der guten Stube der Stadt im Winzerhäuser Tal. Mit der Hauptzuleitung der Heizung gab es bereits ein Problem, auch hier war ein Gutachter eingeschaltet. In diesem Zusammenhang gab es auch Feuchtigkeitsmessungen in der Halle, und in diesem Zuge wurde man letztlich auf die tropfende Leitung aufmerksam, weil die Werte wieder gestiegen waren. Geklärt werden muss auch noch, ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen gibt.

Natürlich sei das alles sehr ärgerlich, sagt der Großbottwarer Bürgermeister. „Das ist nicht schön, und das hätten wir uns alle anders gewünscht. Die Halle ist ja nicht alt.“ Zumal auch hinter den möglichen Konsequenzen ein großes Fragezeichen steht. „Leider hat es an einer Stelle getropft, wo man es nicht sieht. Da kann eine erhebliche Menge zusammenkommen.“

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So ein Wasserschaden könne handlebar sein, so Zimmermann. Er könne aber auch wirklich problematisch sein, immerhin handelt es sich bei der Harzberghalle um eine Holzkonstruktion. „Aber ich will den Teufel nicht an die Wand malen.“ Immerhin scheinen die Schäden am Holz „nach einer vorläufigen Sichtung nicht so gravierend zu sein. Aber wir müssen abwarten.“

Wichtig dabei sei, dass alles sauber läuft, betont Ralf Zimmermann. „Nicht, dass die Stadt auf den Kosten sitzen bleibt.“ Klar ist: „Der Schaden an der Halle muss behoben werden .“ Auf das Ergebnis des Gutachters ist er daher „sehr gespannt“. Erst dann könne man sagen, was genau Sache und zu tun ist. Und so lange werden die Bautrockner im Foyer weiter surren und der Sanitärtrakt gesperrt bleiben. Ausweichen müssen die Harzberghallennutzer – etwa Vereine oder Gemeinderäte – derweil auf die Toiletten der benachbarten Wunnensteinhalle. Zimmermann meint: „Das funktioniert, aber für Veranstaltungen, wie beispielsweise Hochzeiten, wäre der Zustand suboptimal.“

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