Demis Volpi steht vor seiner letzten Saison als Direktor des Balletts am Rhein. Foto: dpa/David Young

Demis Volpi hat das Programm für seine seine vierte und letzte Spielzeit mit dem Ballett am Rhein vorgestellt. Auf dem Programm sind auch ungewöhnliche Formate.

Wenn Demis Volpi am 11. Juni in Düsseldorf den Klassiker „Giselle“ neu herausbringt, wird dem scheidenden Direktor des Balletts am Rhein mehr Aufmerksamkeit als sonst sicher sein. Schließlich ist der Choreograf, der seine Karriere am Stuttgarter Ballett begann, der designierte Nachfolger von John Neumeier und wird mit Beginn der Spielzeit 2024/25 das Hamburger Ballett übernehmen.

 

Demis Volpi, so die Ankündigung, will mit seiner „Giselle“-Neukreation für das Ballett am Rhein einen zeitgemäßen Umgang mit Traditionen und Geschlechterbildern im Ballett befragen. Dafür lässt er in seiner Version des Ballettklassikers zwei Frauen aus unterschiedlichen Welten aufeinandertreffen.

Auch Dominique Dumais ist zu Gast

Zudem hat Demis Volpi das Programm für seine letzte Saison mit acht Premieren an den beiden Spielstätten in Duisburg und Düsseldorf vorgestellt; es wird seine vierte und letzte Spielzeit mit dem Ballett am Rhein sein.

Zwei neue abendfüllende Stücke soll es geben. Volpi selbst choreografiert zu Heiner Goebbels’ Regeln und Formen sprengender Komposition „Surrogate Cities“; Premiere ist am 26. April 2024 in Düsseldorf. Die zweite große Uraufführung kommt von Dominique Dumais, die aktuelle Ballettdirektorin am Mainfranken-Theater in Würzburg gibt mit dem Abend „A Kiss to the World“ am 20. Januar 2024 ihr Düsseldorf-Debüt.

„Drei Meister – Drei Werke“ setzt mit George Balanchines „Rubies“, Hans van Manens „Visions Fugitives“ und William Forsythes „Enemy in the Figure“ (6. Oktober) einen neoklassischen Akzent. Der Doppelabend „I am a problem“ bringt Roland Petits Klassiker „Carmen“ und Aszure Bartons „Baal“ zusammen (4. November).

Drei Choreografen und ein Podcast-Hype

Ungewöhnlich ist die tänzerische und choreografische Annäherung an ein Format, das gerade in Podcasts einen Hype erfährt: Der Tripple-Bill-Abend „True Crime“ verspricht Hochspannung, mit dabei sind die Choreografen Hege Haagenrud, Andrey Kaydanovskiy und Demis Volpi, die mit individuellen Handschriften ihre Tanzstücke unterschiedlichen Aspekten eines Kriminalfalls widmen. (7. März 2024)

Neben „Krabat“ gibt es ein neues Ballett fürs junge Publikum: Hege Haagenrud gestaltet „Die Geschichte vom blinden Vertrauen“ nach dem Rattenfänger-Märchen im Foyer des Duisburger Theaters. Zum Saisonfinale heißt es Abschied nehmen: Mit der Ballettgala „Favourite Things“ verabschiedet sich Demis Volpi am 6. Juli in Duisburg und am 7. Juli 2024 in Düsseldorf von seinem Publikum, um als Nachfolger von John Neumeier mit dem Hamburg Ballett seine Arbeit fortzusetzen.