Der Hang Seng verbuchte heute Morgen bereits Verluste. Foto: Yung Chi Wai Derek / shutterstock.com

Warum ist der Hang Seng gefallen? Ein Blick auf die aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten.

Der Hang Seng Index in Hongkong ist am ersten Handelstag im Juni um mehr als 2 Prozent gefallen und notierte heute Morgen bei 22.774 Punkten – dem niedrigsten Stand seit drei Wochen. Die Verluste markieren den zweiten Handelstag in Folge mit einem Rückgang. Auslöser für den Abwärtstrend sind erneut aufgeflammte Spannungen im Handelskonflikt zwischen den USA und China.

 

Neuer Streit um Handelsabkommen

Hintergrund des Kursrutsches ist ein verbales Eskalieren des nach wie vor schwelenden Handelsstreits zwischen Washington und Peking. Chinas Handelsministerium warf den USA am Montag vor, ein im Mai vereinbartes Zollabkommen „ernsthaft verletzt“ zu haben. Die USA hätten einseitig neue Maßnahmen ergriffen, die Chinas Interessen schadeten. Peking kündigte daraufhin „entschlossene Gegenmaßnahmen“ an, sollten die USA an ihrem Kurs festhalten.

US-Präsident Donald Trump hatte bereits am Freitag erklärt, China habe das Abkommen „total verletzt“. Er bezog sich dabei vor allem auf die schleppenden Ausfuhren von Seltenen Erden – kritischen Rohstoffen für zahlreiche Industriezweige, etwa im Automobil-, Elektronik- und Rüstungsbereich. Diese Exporte hatte China laut den USA nach dem Deal vom 12. Mai nur zögerlich wieder aufgenommen.

China hingegen weist die Vorwürfe zurück. Das Land habe sich an die Absprachen gehalten und sieht in den US-Maßnahmen eine neue Eskalationsstufe. Das Handelsministerium in Peking sprach von „diskriminierenden und restriktiven Maßnahmen“, die den Konsens von Genf untergraben hätten.

Ausblick bleibt unsicher

Ob eine angekündigte Telefonkonferenz zwischen US-Präsident Trump und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping kurzfristig für Entspannung sorgen kann, ist derzeit unklar. Die Märkte bleiben angesichts der geopolitischen Unsicherheiten und schwächelnder Konjunkturdaten vorerst nervös.