Oftmals werden Lebensmittel zurückgerufen, weil sie die Gesundheit gefährden könnten (Symbolbild). Foto: dpa

An der Supermarktkasse oder über Social Media-Kanäle stolpern wir immer häufiger über Meldungen, dass Lebensmittel zurückgerufen werden. Drei Kategorien fallen bei den Warnungen besonders auf.

Stuttgart - Metallteile, Holzsplitter oder Schimmelpilze – all diese Dinge haben in Lebensmitteln nichts verloren. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass bei der Produktion solche Stoffe in die Verpackung gelangen. Ende März wurden beispielsweise Babygläschen des Drogeriemarkts dm zurückgerufen, weil erhöhte Aflatoxin-Gehalte bei einigen Produkten nicht ausgeschlossen werden konnten. Werden diese Stoffe über längere Zeit aufgenommen, ist es möglich, dass sie die Gesundheit beeinträchtigen.

Oftmals gehen die Unternehmen selbst an die Öffentlichkeit, wenn sie nicht mit Sicherheit sagen können, ob Schäden für den Verbraucher durch den Verzehr möglich sind. Die Kunden werden über die Medien oder Aushänge in den Filialen informierten. Doch nicht immer bekommen Betroffene über diese Wege mit, wenn Warnungen ausgesprochen wurden.

Einen Überblick bietet die Seite www.lebensmittelwarnung.de. Hier veröffentlichen die Behörden der Bundesländer oder das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) öffentliche Warnungen. Die Informationen werden nach einiger Zeit wieder entfernt, nämlich nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums und eines zusätzlichen Sicherheitszeitraums.

Warnungen häufen sich

Das Portal informiert die Verbraucher seit Oktober 2011. Bis Ende Februar 2019 gab es rund 900 Warnungen zu Lebensmitteln. Auffällig ist, dass es seit 2011 fast jedes Jahr einen Anstieg an Meldungen gab. 2015 wurden noch 100 Hinweise veröffentlicht, 2016 waren es bereits 148. Im nachfolgenden Jahr stieg die Zahl auf 161. 2018 gab es mit 186 Meldungen einen erneuten Zuwachs. Florian Kuhlmey vom BVL erklärt sich den Anstieg damit, dass Unternehmen in den vergangenen Jahren ein anderes Bewusstsein entwickelt hätten. „Es gibt keine höhere Lebensmittelgefahr, der Umgang mit solchen Dingen ist einfach offensiver geworden.“ Die Unternehmen würden sich eventuell einen positiven Effekt versprechen, wenn früher gewarnt wird.

Häufigste Gründe für Hinweise waren in den letzten Jahren mikrobiologische Verunreinigungen, Fremdkörper und Kennzeichnungsmängel. Drei Kategorien fallen bei den Warnungen besonders oft auf: „Fleisch, Wild, Geflügel und Erzeugnisse daraus“, „Milch und Milchprodukte“ sowie „Getreide und Backwaren“.