Hauptgeschäftsführer von Südwestmetall, Peer-Michael Dick Foto: Arbeitgeberverband Baden-Württem

Der Arbeitgeberverband Südwestmetall kritisiert die geplanten ganztägigen Warnstreiks der IG Metall scharf. Man nehme Millionenschäden der Firmen in Kauf.

Stuttgart - Der Arbeitgeberverband Südwestmetall hat die ganztägigen Warnstreiks der IG Metall scharf kritisiert. Sie stellten im geplanten Umfang eine erhebliche Belastung für die betroffenen Betriebe dar und belasteten auch die Tarifgespräche, teilte der Verband am frühen Mittwochmorgen mit. Im Laufe des Tages wollten die Arbeitgeber entscheiden, ob sie gegen die Warnstreiks klagen.

„Den Firmen drohen Umsatzeinbußen durch Produktions- und Lieferausfälle, möglicherweise auch Mehrkosten beim Nachholen der Rückstände oder Konventionalstrafen der Kunden“, warnte der Hauptgeschäftsführer von Südwestmetall, Peer-Michael Dick. „Es ist völlig unverhältnismäßig und verantwortungslos, hier Millionenschäden in Kauf zu nehmen, nur um eine möglicherweise sogar rechtswidrige Sonderbehandlung mancher Beschäftigter zu erzwingen.“

Reduzierte Arbeitszeit

Dick spielt damit auf den Knackpunkt der Verhandlungen an: Die Gewerkschaft IG Metall hatte verlangt, dass die Beschäftigten ihre Arbeitszeit für bis zu zwei Jahre auf 28 Wochenstunden reduzieren können. Damit sind die Arbeitgeber grundsätzlich einverstanden; einige Gruppen wie Schichtarbeiter, pflegende Angehörige oder Eltern junger Kinder sollen laut IG Metall dafür jedoch einen Teil-Ausgleich für entgangenen Lohn erhalten, was die Arbeitgeber ablehnen.

Auch bei der fünften Verhandlungsrunde am vergangenen Wochenende wurden sich die beiden Tarifparteien nicht einig. Ob nach der Welle der Ganztagesstreiks am Wochenende weiterverhandelt wird, ist bisher offen.