Am Stuttgarter Flughafen gab es Warnstreiks. Foto: dpa

Wenn es nach der Gewerkschaft Verdi geht, ist der Flugbetrieb in Stuttgart an diesem Donnerstag stark eingeschränkt. Sie hat zum Warnstreik aufgerufen.

Stuttgart - Aufgrund von Warnstreiks des Sicherheitspersonals am Stuttgarter Flughafen kommt es zu massiven Beeinträchtigungen des Flugbetriebs. Fast die Hälfte aller ursprünglich geplanten Flugbewegungen für den 10. Januar in Stuttgart sind gestrichen worden. „Von den ursprünglich geplanten 275 Starts und Landungen sind Stand 7 Uhr 142 gestrichen worden“, sagte Flughafensprecherin Beate Schleicher am Donnerstagmorgen unserer Zeitung. Die Gewerkschaft Verdi hatte die Beschäftigten des Sicherheitspersonals an den Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart zu Warnstreiks am Donnerstag aufgerufen. Bereits am Montag fielen Flüge wegen ähnlicher Streiks an den Berliner Flughäfen aus. Je nach Entwicklung seien vereinzelte Änderungen möglich, sagte Schleicher. Diese seien dann auf der Website des Flughafens sowie auf den Plantafeln im Flughafen zu sehen.

Wegen des Streiks ist am Stuttgarter Flughafen nur die Sicherheitskontrolle an Terminal 3 geöffnet. Durchsagen im Flughafen deuten auf mögliche größere Wartezeiten hin. Ansonsten war es am frühen Donnerstagmorgen fast schon gespenstisch ruhig im Airport Stuttgart. Nach den Anzeigen bei der Sicherheitskontrolle in Terminal 3 schwanken die Wartezeiten am Donnerstagmorgen zwischen zwei und neun Minuten. Viele Betroffene Fluggäste sind wegen der annullierten Flüge erst gar nicht zum Flughafen gekommen. Reisende, deren Flüge nicht annulliert wurden, sind schon in den Morgenstunden am Stuttgarter Flughafen eingetroffen. Mit müden Gesichtern frühstücken manche von ihnen im Wartebereich. Alle Flüge von TUIfly werden auf den Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden verlegt. Vor dem Schalter der Airline warten deshalb viele Flugpassagiere auf den Transfer.

Das fordert Verdi

Schon den Bereich vor dem Zugang zur Sicherheitskontrolle erreicht man am Donnerstag nur mit Bordkarte. Die verkleinerte Zahl der Abflüge könne man mengenmäßig gut bewältigen, so Schleicher. Aufgrund der Schichtwechsel im Laufe des Tages müssen man gegebenenfalls die Entwicklungen neu einschätzen. Schleicher empfiehlt den Flugpassagieren, mindestens zwei Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein.

Gegen 6 Uhr sind die streikenden Sicherheitskräfte mit Trillerpfeifen und Fahnen durch den Flughafen marschiert. Die Gewerkschaft Verdi fordert einen Stundenlohn von 20 Euro bei Passagier-, Fracht-, Personal- und Warenkontrolle. Die Tarifverhandlungen betreffen rund 23000 Beschäftigte der Flugsicherheit. 60-70 Prozent des Sicherheitspersonals seien heute morgen nicht zur Schicht angetreten, hieß es von Verdi-Mitglied Roberto Di Benedetto (42) . „Die Sicherheit der Passagiere darf nicht an einem Preis festgemacht werden“, ergänzt er. Weitere Streiks in Stuttgart könne man nicht ausschließen.