Am Montag und Dienstag fährt das Klinikum Stuttgart wegen des Warnstreiks nur im Notbetrieb. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Am 19. und 20. Oktober wird es im Klinikum Stuttgart wegen des Streikaufrufs der Gewerkschaft Verdi nur einen Notbetrieb geben. Am Dienstag sind in Stuttgart auch Kitas und städtische Ämter geschlossen.

Stuttgart - Am 19. und 20. Oktober müssen sich die Stuttgarter wieder auf Einschränkungen gefasst machen. Vor der dritten Tarifrunde will die Gewerkschaft Verdi noch einmal Druck auf die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst ausüben.

Am Montag und Dienstag hat Verdi deshalb alle Beschäftigten im Klinikum Stuttgart zum Warnstreik aufgerufen, am Dienstag ziehen zudem auch die Erzieherinnen und sozialpädagogischen Fachkräfte in den Kitas, Schülerhorten und Ganztagsschulen in den Warnstreik – nicht nur in den Einrichtungen der Stadt, sondern auch denen der Jugendhausgesellschaft. Außerdem gilt der Aufruf auch für die Beschäftigen des Eigenbetriebs Leben und Wohnen, also der Altenheime, sowie der Müllabfuhr, der Bäderbetriebe und des Garten-, Friedhofs- und Forstamts.

Nur noch Not-OPs vorgesehen

Im Klinikum bezieht sich der Warnstreik auf die Früh-, Spät- und Tagschicht an beiden Tagen. Und er hat zur Folge, dass nur noch Notoperationen stattfinden können und die Betreuung auf ein Minimum heruntergefahren wird. Auch in den Altenheimen wird am Dienstag ein Notbetrieb die Betreuung sichern. Viele Kitas und Schülerhorte werden an diesem Tag ganz geschlossen sein, sodass die Eltern erneut gefordert sind, Betreuungsalternativen zu organisieren.

Ebenfalls am Dienstag sind auch Beschäftigte der SSB zum Warnstreik aufgerufen – allerdings diesmal nicht aus dem Fahrdienst, sondern aus den Werkstätten der Betriebshöfe Bus und Schiene. Somit werde kaum mit Einschränkungen bei Bussen und Stadtbahnen zu rechnen sein.

Keine Menschenkette – wegen Corona

Auf eine Demo und einen Massenauflauf verzichte man dieses Mal – wegen Corona, sagte Cuno Brune-Hägele, Geschäftsführer des Verdi-Bezirks Stuttgart: „Wir wollten ursprünglich eine Menschenkette machen.“ Statt dessen schicke man am Dienstag nur eine kleine Delegation ins Rathaus. Das Angebot der Arbeitgeber vom Donnerstag bezeichnete Brune-Hägele als unverschämt. Es bedeute faktisch 36 Monate Stagnation bei den Gehältern. Verdi fordert für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes eine Anhebung der Einkommen um 4,8 Prozent, mindestens aber 150 Euro im Monat.

Am Mittwoch folgen Warnstreiks in der Region Stuttgart – in Ludwigsburg sowie in den Landkreisen Böblingen und Rems-Murr – und im ganzen Land. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 22./23. Oktober in Potsdam angesetzt.