Für Mittwoch hat Verdi zu Streiks an Kitas aufgerufen. Foto: dpa/Patrick Seeger

Eltern aufgepasst: Am Mittwoch streiken im Rems-Murr-Kreis Mitarbeiter vieler kommunaler Kitas und Betreuungseinrichtungen. Notbetreuung wird es nur in manchen Fällen geben.

Zu wenig Personal, zu große Gruppen, zu kleine Räume, vergleichsweise geringe Bezahlung – so sehen die Arbeitsbedingungen im Sozial- und Erziehungsdienst in den Augen der Gewerkschaft Verdi aus. Mitte Mai startet die nächste Runde der Tarifverhandlungen für die Branche. Um den Druck auf die kommunalen Arbeitgeberverbände davor zu erhöhen, hat die Gewerkschaft Warnstreiks an Kitas und Kindergärten angekündigt.

Demonstration in Schorndorf

Nachdem bereits am Dienstag unter anderem in Stuttgart und im Kreis Ludwigsburg gestreikt wurde, sind an diesem Mittwoch der Rems-Murr-Kreis und der Kreis Heilbronn betroffen. Zum Streik aufgerufen sind die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in kommunalen Kitas, Betreuungseinrichtungen für Schulkinder und sozialer Dienste in allen Städten und Gemeinden des Landkreises. Um 10 Uhr ist eine Demonstration am Mittleren Marktplatz in Schorndorf geplant.

Viele Städte und Gemeinden hatten in den vergangenen Tagen ihre Bürger und Bürgerinnen gebeten, sich nach Alternativen für die Betreuung ihrer Kinder umzusehen. Teilweise werden in den Kindertagesstätten und Kindergärten Notgruppen angeboten, die jedoch oft nur für bestimmte Altersgruppen und zu eingeschränkten Uhrzeiten verfügbar sind. Einige kommunale Kitas werden wegen des Warnstreiks komplett geschlossen bleiben. In Fellbach konnte die Stadt für drei betroffene Einrichtungen Notbetreuungen organisieren. In Winnenden wird es hingegen keine Notbetreuung geben. Offenbar haben betroffene Eltern sich für den Mittwoch Alternativen organisiert. „Zumindest hatten wir bislang keine Anfragen für eine Notbetreuung“, so eine Sprecherin der Stadtverwaltung. Die Stadt rät Eltern, ihre Kinder am Mittwoch zum Kindergarten zu begleiten, bis feststeht, ob diese dort betreut werden können.

Warnstreik: Eine Notbetreuung gibt es nur manchmal

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Höhere Bezahlung gefordert

Im Tarifstreit sind bereits zwei von drei vereinbarten Runden beendet worden, ohne dass Gewerkschaft und Arbeitgebervertreter sich hätten einigen können. Verdi hat daher weitere Warnstreiks angekündigt. Die Streiks werden dann nicht mehr den Rems-Murr-Kreis, sondern unter anderem Stuttgart, Schwäbisch Hall und Crailsheim treffen. Die Gewerkschaften Verdi und GEW fordern für die deutschlandweit rund 330 000 betroffenen Beschäftigten bessere Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und eine höhere Bezahlung. In Baden-Württemberg sind laut den Arbeitgebern rund 50 000 Beschäftigte betroffen.