Verdi hat für diesen Mittwoch einen ganztätigen Warnstreik beim Bodenpersonal der Lufthansa angekündigt. Foto: dpa/Boris Roessler

Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle droht mit weiteren Warnstreiks, wenn die Lufthansa bei der Tarifrunde am 3. und 4. August kein besseres Angebot mache. Die Wut und die Streikbereitschaft des Boden-Personals der Lufthansa seien „riesig“.

Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle hat angekündigt, nach dem ganztägigen Warnstreik bei der Lufthansa an diesem Mittwoch eine harte Linie bei den Tarifverhandlungen mit dem Konzern zu verfolgen. „Die Stimmung unter den Beschäftigten ist extrem schlecht, ihre Wut auf den Konzern ist riesig. Das gilt nicht nur für die Gewerkschaftsmitglieder“, sagte Behle unserer Zeitung. „Deshalb ist die Streikbereitschaft sehr groß.“

Die Gewerkschaft spricht von einer Überlastung der Beschäftigten

Behle berichtete von Beleidigungen und Bedrohungen von Lufthansa-Beschäftigten an den Schaltern. Wegen der Überlastung aufgrund von Personalmangel würden Beschäftigte kündigen. „Das macht die Tarifverhandlungen so explosiv“, betonte Behle.

Bis zum 3. August, wenn die dritte Verhandlungsrunde beginne, werde es keine weiteren Warnstreiks geben, sagte Behle. Die Lufthansa müsse aber ihr Angebot stark nachbessern. „Wenn wir dann nicht zu einem Ergebnis kommen, muss man mit weiteren Streiks rechnen“, so Behle.

In den laufenden Tarifverhandlungen für die rund 20 000 Lufthansa-Beschäftigten am Boden hatte der Konzern zuletzt ein Angebot aus Festbeträgen und einer von der Geschäftsentwicklung abhängigen Komponente bei einer Laufzeit von 18 Monaten vorgelegt. Dies bedeute für Beschäftigte mit einer monatlichen Grundvergütung von 3000 Euro brutto einen Anstieg um neun bis knapp elf Prozent binnen der kommenden zwölf Monate.

Behle bezeichnete das Rechenbeispiel als „schöngerechnet“, weil es sich nur auf einen Teil der Beschäftigten beziehe. Für andere Gehaltsbereiche betrage die Steigerung nur rund vier Prozent. Vor dem Hintergrund gestiegener Lebenshaltungskosten sei das ein „Reallohnverlust“.

Ausstand zu Ferienbeginn in Baden-Württemberg

Für diesen Mittwoch hat Verdi Warnstreiks an den Flughäfen angekündigt. Sie starten um 3.45 Uhr und endeten am Donnerstagmorgen um 6 Uhr, dem ersten Schulferientag in Baden-Württemberg. Mit dem Ausstand will die Gewerkschaft den Druck auf die laufenden Tarifverhandlungen erhöhen.