Die Anschläge mit einem Auto in Bottrop haben Fragen aufgeworfen. Foto: dpa

Die Politik muss im Umgang mit politischer Gewalt das richtige Maß finden. Wenn nur von Terror auf der einen Seite und Amoktaten auf der anderen Seite gesprochen wird, werden die falschen Schlüsse gezogen.

Stuttgart - Wann ist eine Attacke Terror, wann nur ein Gewaltausbruch? Einzeltäter mit ihren spontanen Angriffen stellen die herkömmlichen Kategorien immer öfter in Frage. Und die Politik findet nicht das rechte Maß. Es gab Zeiten, in denen die Zuordnung klar und sinnvoll schien: hier der Staat, dort der Terrorist. Von ideologischen Grabenkämpfen abgesehen, in denen mancher Terrorist als Freiheitskämpfer galt, schien im Grundsatz klar zu sein, dass es Terroristen darum geht, Angst und Schrecken zu verbreiten und damit vorsätzlich und planmäßig ein politisches System zu destabilisieren. Doch diese Zeiten sind vorbei. Es ist an der Zeit, den Begriff Terror zu überdenken, unsere Sprache besser zu wägen, um Formen politischer Gewalt hierzulande besser erkennen und bekämpfen zu können.