Immer wieder sind Autos illegal auf der Wangener Höhe unterwegs. Foto: Kuhn

Verbotenes Fahren, illegal entsorgter Müll: Auf der Wangener Höhe haben die Behörden viel zu tun. Die Bilanz der Stadt Stuttgart im Jahre 2021

Wenn die Tage wieder schöner werden, zieht es viele wieder hinauf auf die Wangener Höhe. Kein Wunder: Da gibt es viele tolle Aussichtspunkte, zahlreiche Wege sowie einige Ausflugslokale und Vereinsheime. Das ganze Jahr aber ist das auch für jene interessant, die hier nicht Erholung suchen, sondern die ihren Müll loswerden wollen oder die unbefugt dort mit ihren Autos unterwegs sind. Die Pächter und Eigentümer der Gartengrundstücke sind leidgeplagt, machen auch immer wieder auf Vandalismus aufmerksam, fotografieren und dokumentieren dies. Doch damit dies wirksam abschreckt, müssen vor allem Polizei und das Ordnungsamt ran.

„Das ist ein Riesengebiet, das können wir nicht dauernd komplett überwachen“, gibt Polizeisprecherin Ilona Bonn zu, „wir gehen deshalb Hinweisen nach“. Wenn da also jemand mit seinem Fahrzeug unterwegs ist ohne Anlieger zu sein, wenn er dabei auch noch seinen Müll loswerden will, dann wird er von der Polizei befragt. Vorausgesetzt natürlich, er wird auf frischer Tat ertappt. Dann setzt Bonn auf die Erfahrung ihrer Kollegen: „Wenn solche Leute da unterwegs sind ohne Befugnis, müssen die sich schon gute Antworten einfallen lassen“.

Kontrolle der Fahrverbote

Doch in erster Linie sind die Vorkommnisse auf der Wangener Höhe ein Fall für das Amt für öffentliche Ordnung. Und da sieht die Bilanz so aus: „2021 wurden lediglich vier geplante Kontrollen im Anliegerverkehr und des Sonn- und Feiertagsfahrverbotes auf der Wangener Ebene durchgeführt“, so Niklas Junkermann, Sprecher der Stadt: „Es wurden 13 Ordnungswidrigkeitsanzeigen gefertigt und zehn Verwarnungen erteilt.“ Das sind wenig Kontrollen, wie auch Junkermann zugibt. Aber aufgrund der Corona-Situation waren die Leute vom Ordnungsamt eben auch mit anderen Aufgaben beschäftigt. Ein Grund für verbotenes Fahren ist vor allem der Verkehr zu einem der Ausflugslokale. Für 2021 gilt aber auch: „Als der Speidelweg, also die Verbindung zwischen Rohracker und Frauenkopf monatelang gesperrt war, wurde eine Verlagerung des Schleichverkehrs über die Wangener Ebene registriert“, so Junkermann: „Auch hier wurden die üblichen Schleichverkehrswege kontrolliert.“ Außerdem habe es regelmäßig spontane Anhaltekontrollen an den Feldwegen gegeben. Eine gesonderte Statistik für die Wangener Höhe gebe es aber nicht.

Weniger Sachbeschädigungen

Solche Maßnahmen haben durchaus Wirkung. So stellt Junkermann fest: „2021 wurden an zwei Aussichtsplätzen der Wangener Höhe Vandalismusschäden festgestellt, die als gemeinschädliche Sachbeschädigungen polizeilich aufgenommen wurden.“ Auch hier habe es mehrere Schwerpunktkontrollen an exponierten Plätze gegeben. „Die Personenkontrollen zeigten Wirkung und es ergab sich ein Verdrängungseffekt“, so Junkermann. Das Fazit: „Mittlerweile werden diese ,Hot-Spots‘ aufgrund des Kontrolldrucks gemieden und es kam zu keinen mutwilligen Schäden dort mehr.“

Die Bezirksämter helfen mit

Freilich sind da weitere Hilfen nötig, etwa von den Bezirksämtern Wangen und Hedelfingen, die für die Wangener Höhe zuständig sind. Junkermann: „Es besteht ein intensiver Kontakt mit den Bezirksvorstehern, der auch im persönlichen Kontakt kontinuierlich gepflegt wird. Insofern sind die Dienstwege kurz und die Intervention folgt in allen Belangen jeweils zeitnah.“ Das zahlt sich etwa bei illegal entsorgtem Müll aus: „Da gab es 2021 insgesamt 27 Meldungen“, so Junkermann. Da habe es sich überwiegend um Kleinmüll im Umfeld der Parkplätze der dortigen Sportanlagen, Aussichtspunkte und Böschungen entlang des Waldes gehandelt. Allerdings: „Es gab aber auch größere Ablagerungen innerhalb von Kleingärten im Landschaftsschutzgebiet oder in der freien Landschaft“, so Junkermann. Die habe man dem Umweltamt gemeldet. Das war auch ein Erfolg der Ämterhilfe. Junkermann: „Mit einem Bezirksbeirat aus Wangen fand auch ein Ortstermin statt, an dem der Städtische Vollzugsdienst teilgenommen hat. Im Nachgang wurden die Defizite dokumentiert und es folgten weiterführende Begehungen.“