Das linke Häuschen ist das neue. Das rechte ist sein gefährliches Pendant. Foto: Fatma Tetik

Am Montag ist ein neues Trafohäuschen für die Kläranlage Steinenbronn angeliefert worden. Dies ist nötig geworden, weil vom alten Häuschen Explosionsgefahr ausgeht.

Steinenbronn - Die Explosionsgefahr am Wanderweg zwischen Steinenbronn und Schönaich ist zwar noch nicht gebannt, aber die Verantwortlichen sind am Montagmorgen einen entscheidenden Schritt weitergekommen. Bei klirrender Kälte rückte ein Expertenteam an und lud mit Hilfe eines Krans eine neue Umspannstation nahe der Kläranlage Steinenbronn ab. Die 14 Tonnen schwere Kompaktstation, die in eine 80 Zentimeter tiefe Baugrube abgelassen wurde, soll künftig die marode Anlage ersetzen.

Marode klingt in diesem Zusammenhan g harmloser, als es ist: Beim alten Trafohäuschen besteht Explosionsgefahr. Wie berichtet, musste der Wanderweg, der an der Station vorbeiführt, Ende August aus Sicherheitsgründen gesperrt werden.

Eine echte Gefahrenquelle

In dem Trafohäuschen der Kläranlage wird Starkstrom in Betriebsenergie umgewandelt, mit der dann das Abwasser geklärt wird. Wegen eines jahrelangen Wartungsrückstands hatte sich das kleine Gebäude zu einer echten Gefahrenquelle entwickelt. „2012 ist die Wartung der Trafostation eingeschlafen“, sagt der Ortsbaumeister Tobias Buck auf Nachfrage. Über die Jahre hat sich im Trafohäuschen Wasser gesammelt. Unter dem Öltransformator liegen Stromleitungen im Wasser. Das erhöht die Gefahr eines Kurzschlusses. Diese und die Möglichkeit eines Lichtbogens und Brandes bestehen auch, wenn Spinnen zwischen den Starkstromkabeln ihr Netz bauen und sich darauf dann Feuchtigkeit bildet.

Nach der Berichterstattung in dieser Zeitung ließ Bürgermeister Johann Singer den Wanderweg sperren. Der Gemeinderat hatte den Bau einer neuen Trafostation beschlossen. Nun kommt also Bewegung in die Sache.

Für den Bau und den Anschluss der neuen Trafostation, deren reiner Anschaffungspreis bei 38 000 Euro liegt, ist Netze BW zuständig. Deren Projektleiter Sahin Babat erklärt das weitere Vorgehen: In den nächsten Wochen werden die empfindlichen Freileitungen durch unterirdische Kabel ersetzt. Dann sind die Stromkabel vor Witterungseinflüssen geschützt. Dies ist allerdings erst möglich, wenn der Boden nicht mehr gefroren ist. „Wir rechnen damit, dass die Arbeiten in den nächsten acht bis zwölf Wochen erledigt werden können“, sagt Sahin. Solange müssen sich Wanderer Ausweichrouten suchen. Denn erst wenn die neue Trafostation ans Stromnetz angeschlossen ist, kann ihr marodes Pendant vom Netz genommen werden. „Solange bleibt der Wanderweg gesperrt“, sagt Buck.

Künftig regelmäßige Wartungen

Der Bauhof muss anschließend die Baugrube aufschütten, einen Blitzschutz aufstellen und den Vorplatz gestalten. Die Betriebsführung sowie die Wartung der neuen Umspannanlage sollen künftig extern vergeben werden. „Idealerweise an die Netze BW, wir holen uns aber noch Vergleichsangebote ein“, so der Ortsbaumeister.

Die alte Turmstation wird später umgewidmet. Das alte Gebäude soll laut Buck Lebens-, Brut- und Niststätte für bedrohte, heimische Tierarten wie Amphibien, Vögel, Insekten und Fledermäuse werden. Wenn der Wanderweg wieder freigegeben ist, können sich Wanderer und Spaziergänger also auf ein neues Highlight auf dieser Route freuen.