Die acht Kilometer lange Tour führt durch viel Wald und eine historische Allee.
Waldenbuch - Diese Wanderung im südöstlichen Teil des Schönbuchs führt uns durch ein Gebiet, das nicht nur durch seinen naturnahen Wald, sondern mit der historischen Lindenallee und der Domäne Einsiedel, ja sogar mit Mammutbäumen auch landesgeschichtlich interessant ist.
Anfahrt
Über Waldenbuch nach Dettenhausen, danach auf der K 6912 in Richtung Pfrondorf bis zum Ende des Waldes. Dort nach links bis zum Parkplatz Rotes Tor. GPS-Koordinaten 48.564379, 9.115863.
Hier geht’s lang
1 Wir nehmen am Parkplatz den mit den Zeichen des Jakobswegs und roten Balkens markierten schmalen Pfad, der uns parallel zur Straße nach Westen führt. Bald können wir die Straße überqueren, hinter ihr folgen wir dem Forstweg. Er bringt uns zu einer Rechtskurve.
2 Hier sehen wir rechts eine der beeindruckendsten Baumruinen des Schönbuchs. Auch in der großen Lichtung rechts dahinter sehen wir einen riesigen Baum.
Wenn man an der Rechtskurve auf dem Naturweg noch kurz geradeaus geht, kommt man zu einer weiteren Lichtung; hier steht eine Schutzhütte, die sich zur Rast anbietet, außerdem gibt es hier ein Biotop und weitere knorrige Bäume. Ansonsten folgen wir dem Weg an seiner Rechtskurve. Bald erreichen wir die querende Lindenallee.
3 Diese kerzengerade Allee mit den über 200 Jahre alten Linden war eine stark frequentierte Verbindungsstraße zwischen Einsiedel und Schloss Solitude. Es gibt insgesamt neun Alleen, die von Einsiedel aus spinnenfädenartig durch die Freifläche und zum Teil in den Wald führen.
Hier gehen wir im Dachsbühlweg geradeaus weiter, bis wir bei der Lichtung Jägersitz auf einen querenden Weg treffen.
4 Dort biegen wir rechts ab. Nun geht es abwärts zu einem idyllischen Weiher, auf dem man nicht nur Seerosen sieht, sondern der auch eine Aussichtsplattform besitzt. Danach steigt es wieder an. Wir queren einen Weg und verlassen bald den Wald. Nun gehen wir über die große Lichtung zur Domäne Einsiedel, die aus einem Schlösschen hervorging. Von diesem sehen wir am Gebäude noch ein paar Spuren.
5 Das ehemalige Jagdschlösschen Einsiedel wurde 1482 von Herzog Eberhard im Bart erbaut; vorher bestand hier ab 1460 schon ein Gestüt. Hier befand sich auch das Stift St. Peter, in dem zum ersten Mal in der Gegend die „Blauen Mönche“ lebten. Diesen Orden der „Brüder vom gemeinsamen Haus“ hat Graf Eberhard im Bart mithilfe niederländischer Ordensbrüder im Land eingerichtet. Der Name kommt von der Ordenstracht: blaugraue Kutten mit hohen, spitzen Kapuzen. Das Stift verlor nach dem Tod Eberhards an Bedeutung, auch kamen unter den Bewohnern selbst Zank und Streit auf. Es wurde 1516 in ein weltliches Chorherrenstift umgewandelt und 1534 mit der Reformation aufgehoben. 1537 wurden Steine des Stifts zum Schlossbau nach Tübingen gebracht. 1580 brannte es ab, seine Ruinen dienten anschließend als Steinbruch. Steine von hier wurden später zum Bau des Konvikts in Tübingen verwendet. Von dem ehemaligen Schloss ist nur noch der Westflügel erhalten.
6 Hinter der Domäne biegen wir rechts ab und gehen auf dem Sträßchen zum Waldrand.
Dort biegen wir links ab. Am Ende des links liegenden Parkplatzes halten wir uns im rechten Winkel links in den Forstweg.
Bald sehen wir links eine Gruppe von Mammutbäumen. Etwas später steht links eine gemauerte Hütte, hier sehen wir weitere Mammutbäume. Der Weg zieht hier nach rechts und nach einer weiteren Rechtskurve stoßen wir auf eine Wegspinne.
7 Hier nehmen wir den rechten Weg, der uns zurück zum Parkplatz bringt. Unterwegs kommen wir durch Nadelwald.
Kurz vor dem Parkplatz, noch im Wald, steht links unter einer mächtigen, unten kahlen Eiche der Forstmeisterstein (Eisenbachstein). Er trägt die Beschriftung: „Forstamt Einsiedel / Dem Andenken / an / Forstrat Eisenbach / 1876–1922 / Forstmeister Gottschick / 1923–1927“.
Kartentipp
Wanderkarte Tübingen Schönbuch des Landesamts für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg (LGL), 1 : 25 000.
Einkehren
Falls geöffnet, in der Wandergaststätte Einsiedel. Grillen können Wanderer unterwegs am sogenannten Jägersitz, auf der Lichtung westlich des Parkplatzes.