Viele Landschaftsformen prägen die Schwäbische Alb, zu der auch das Nördlinger Ries gehört Foto: Schwäbischer Alb Tourismusverband

Die 14 Kilometer lange Tour führt vorwiegend durch schattige Laubwälder: Unter den vielen Landschaftsformen der Schwäbischen Alb und ihres Vorlands gibt es keine, die so gravierend vom gewohnten Bild abweicht und auf so spektakuläre Weise entstanden ist wie das Nördlinger Ries.

Bopfingen - Bis nach der Mitte des vorigen Jahrhunderts war es umstritten, ob die kreisrunde Wanne von rund 25 Kilometer Durchmesser, die südlich von Nördlingen den Albnordrand halbkreisförmig ausbuchtet, durch einen Vulkanausbruch oder Meteoriteneinschlag entstanden ist. Heute weiß man, dass hier vor etwa 15 Millionen Jahren ein Himmelskörper mit 0,5 bis 1,3 Kilometer Durchmesser aufprallte und einen riesigen Krater aufriss, der sich zunächst mit Wasser füllte und dann mit Ablagerungen eingeebnet wurde. Die Wanderung führt ab Bopfingen zunächst am Kraterrand entlang.

 

Streckenlänge: rund 14 Kilometer, Aufstiege 320 Meter, Abstiege 290 Meter. Die Wanderung führt vorwiegend durch Laubwälder und ist auch gut für heiße Tage geeignet.

Anfahrt: mit der Bahn Linie Aalen–Nördlingen. Mit dem Pkw über die B 29 Aalen–Nördlingen. Parkmöglichkeit an den Bahnhöfen Bopfingen und Lauchheim.

Hier geht’s lang:
1 In Bopfingen geht man aus dem Bahnhof tretend nach links und folgt der Markierung rotes Dreieck des Alb-Nordrand-Wegs durch die Bahnunterführung. Gleich danach biegt man rechts ab in die Mörikestraße, dann wieder nach rechts abwärts, vor der Bahnlinie nach links und auf dem Sandbergweg zum Waldrand hinauf, dem nach rechts gefolgt wird. Die anschließende Strecke bietet schöne Ausblicke ins Ries und auf seinen beherrschenden Berg, den Ipf, dessen vorgeschichtliche Ringwälle schön zu sehen sind.

Im Wald stößt man bald auf die Haarnadelkurve einer Steige und wandert auf dem Weg „Galgenbergstraße“ aufwärts. Auf dieser bleibt man, auch nachdem das rote Dreieck sie verlassen hat, und wandert 40 Minuten fast eben am Hang entlang zur rechts des Wegs liegenden Ruine der Burg Schenkenstein. Die Burg war schon im 12. Jahrhundert im Besitz einer gleichnamigen Familie; sie wurde im 1525 durch aufständische Bauern zerstört. Links unten erblickt man den Judenfriedhof von Aufheim. Er geht auf den ehemals starken Anteil jüdischer Bevölkerung des Dorfs zurück. Von den fünf im Jahr 1933 noch ansässigen Juden fielen vier dem Holocaust zum Opfer. 

2 Man geht auf dem bisherigen Weg, jetzt wieder mit dem roten Dreieck, weiter, biegt unten im Taleinschnitt rechts und nach dem Bahndurchlass links ab und wandert durch die Michelfelder Straße, dann rechts über die Eger, am Sägewerk vorbei und unter der Bahn hindurch zur Egerquelle. Die Eger ist der einzige Fluss des Albnordrands, der – als Folge der Rieskatastrophe – nicht zum Neckar und Atlantik entwässert, sondern über die Wörnitz zur Donau und ins Schwarze Meer. In dem großartigen Felsenrund hinter der Quelle wächst typischer Schluchtwald mit vielen interessanten Pflanzen.

3 Der anschließende Weg führt rechts der Quelle schräg am Hang einer Schlucht bergan, oben auf dem Forstweg vier Minuten nach links und dann rechts zu einem Forststräßchen empor, auf dem erneut vier Minuten nach rechts gewandert wird, bis man in der leichten Linksbiegung rechts abzweigt und in weitem Linksbogen zur Waldabteilung „10/1 Erzweg“ gelangt, wo es kurz nach links und dann rechts in 15 Minuten zum Schönen Stein geht. Hier leitet das rote Dreieck nach links und nahezu eben zum Waldrand, von wo es ohne Markierung nach rechts zur Kapfenburg geht.

4 Der Abstieg beginnt vor der Burganlage, führt schräg am Hang abwärts und nach der Unterführung links zum Bahnhof.

Kartentipp: Karte des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg, 1:35 000, Blatt 15 Heidenheim–Nördlingen.

Einkehren: in Lauchheim oder Bopfingen.