Der Vize-Vorstand der Sportgemeinde Weilimdorf, Lothar Barth, sieht den erstellten Geländeplan als Diskussionsgrundlage. Foto: Marta Popowska

Drei Sportvereine im Bezirk haben für das von der Stadt erworbene Walz-Areal eigene Vorstellungen.

Stuttgart-Weilimdorf - Schon lange warten die Weilimdorfer Sportvereine auf die Erweiterung und den Ausbau ihres Sportcampus. Nachdem die Stadt kürzlich die fehlenden Grundstücke auf dem einstigen Walz-Areal gekauft hat, soll es in diesem Jahr an die Planung und Entwicklung des Gebiets westlich der Solitudestraße gehen – zunächst in Form einer Bürgerbeteiligung.

Die drei großen Sportclubs haben sich daher zusammengesetzt und mithilfe eines Architekten einen Planentwurf für die Neugestaltung der Sportflächen und Hallen erarbeitet. Diesen haben sie nun auch an die Stadt versendet. Ihre Hoffnung ist, dass die Verantwortlichen die Wünsche und Vorschläge unterstützen werden. Denn wo es hakt und mangelt, bekommen die Vereine Woche für Woche zu spüren. Ganz gleich ob TSV, BBC oder SG Weilimdorf: Allen drei großen Vereinen im Bezirk fehlt es seit langem an Hallen und Sportflächen. „Unsere drei Vereine haben daher beschlossen, eng zusammenzuarbeiten“, sagt Lothar Barth, stellvertretender Vorsitzender der SG Weilimdorf. Insgesamt zählen sie derzeit rund 3800 Mitglieder, davon sind 2200 Kinder und Jugendliche aus 90 Nationen. Dazu kommen etliche, die derzeit auf Wartelisten stehen. „Der Bedarf ist groß, Weilimdorf wächst, aber gleichzeitig werden die Sportflächen weniger“, sagt Lothar Barth. Je nach Sportart gebe es bei allen drei Vereinen einen Aufnahmestopp, so etwa beim Basketballclub Stuttgart (BBC). „Bei den Mädchen und Jungen in der U16 können wir niemanden mehr aufnehmen. Wir haben einfach zu viele Kinder, die keine Zeiten haben“, sagt Kristina Merz, sportliche Leiterin beim BBC. Die Betreuung müsse schließlich auch angemessen sein. Es sei nicht angenehm, Eltern abzuweisen, ergänzt Lothar Barth. „Gute Sportler laufen uns dagegen davon, weil sie woanders dreimal die Woche statt nur einmal Training erhalten“, sagt er weiter.

Auch Nicht-Mitglieder sollen das Gelände nutzen dürfen

Um den Bedarf künftig zu decken, könnte der Campus laut den Vereinen wie folgt aussehen: Eine Dreifeldsporthalle für Handball, Futsal, Basketball, Volleyball und Tischtennis. Dazu eine Halle mit mindestens sechs Übungsräumen für nicht ballorientierte Sportarten wie Ringen, Gewichtheben, Ballett, Karate und Judo sowie freie Gymnastikkurse.

Entstehen solle zudem ein Kunstrasenfußballplatz. Dieser würde den wohl entfallenden Fußballplatz ersetzen, der einem möglichen Schwimmbad weichen soll. Auf dem Plan steht darüber hinaus eine 400-Meter-Leichtathletikbahn für alle Schulen und für Ausdauersportarten. „Bis heute gibt es keine Leichtathletikbahn in Weilimdorf“, erklärt Lothar Barth.

Doch auch Nicht-Mitglieder sollen Flächen nutzen dürfen. Dafür wollen die Vereine in Eigenregie eine freie Spielwiese, einen Bouleplatz, eine Finnenbahn und ein Beachvolleyballfeld gestalten. „Wir möchten das Areal für alle Menschen öffnen und ein niederschwelliges Angebot ermöglichen“, erklärt Barth.

Betonen wolle man, dass der Geländeplan als Diskussionsgrundlage dienen solle. Die Gebäude und Flächen ließen sich auf dem Areal verschieben. Nichts sei in Stein gemeißelt. Im Entwurf findet sich das gewünschte Bürgerhaus und ein Schwimmbad. Auch der Verein Chloroplast ist eingeplant. „Kunst, Kultur und Urban Gardening wäre auf der Fläche der einstigen Gewächshäuser möglich“, sagt Lothar Barth. Denn verdrängen wolle man niemanden. Er und seine Mitstreiter hoffen, dass die Planung von öffentlicher Hand zeitnah beginne. „Es wird so schon Jahre dauern, bis hier tatsächlich neue Gebäude stehen“, so Barth.