Altbundespräsident Walter Scheel (FDP) in Bad Krozingen. Foto: dpa

Es war sein erster öffentlicher Auftritt seit zwei Jahren - Walter Scheel ist dabei, als im Bad Krozinger Rathaus sein Büro endgültig geschlossen wird. Auf Worte des gesundheitlich stark angeschlagenen Altbundespräsidenten hofften die angereisten Journalisten vergebens.

Es war sein erster öffentlicher Auftritt seit zwei Jahren - Walter Scheel ist dabei, als im Bad Krozinger Rathaus sein Büro endgültig geschlossen wird. Auf Worte des gesundheitlich stark angeschlagenen Altbundespräsidenten hofften die angereisten Journalisten vergebens.

Bad Krozingen - Altbundespräsident Walter Scheel (95) ist wenige Tage nach seinem Geburtstag von der Gemeinde Bad Krozingen bei Freiburg für sein Lebenswerk gewürdigt worden. Der westliche Seitenflügel des Rathauses wurde am Mittwoch offiziell in Bundespräsident-Walter-Scheel-Haus umbenannt. In dem dreistöckigen Gebäude hat der FDP-Politiker seit Anfang 2009 sein Büro. Weil er es altersbedingt nicht mehr nutzt, wird es nach dem Willen des Bundespräsidialamtes zum 1. August aufgelöst.

Scheel, Bundespräsident von 1974 bis 1979, nahm an der Abschiedsfeier teil. Es war sein erster öffentlicher Auftritt seit mehr als zwei Jahren. Er ist wegen seines hohen Alters gesundheitlich angeschlagen. Zu seinem Geburtstag am Dienstag vergangener Woche hatte es keine offizielle Feier gegeben.

Die Gemeinde werde Scheels Arbeitszimmer erhalten, sagte Bürgermeister Volker Kieber (CDU). Es bleibe mit seinem gesamten Inventar unverändert bestehen und diene künftig Repräsentationszwecken sowie als historische Erinnerungsstätte. In dem Zimmer befinden sich neben Scheels Schreibtisch unter anderem Orden, Urkunden und Jagdtrophäen aus mehreren Jahrzehnten. Um sie zu erhalten, hat Bad Krozingen einen Vertrag mit der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung geschlossen.

Scheel, der in Bad Krozingen in einem Pflegeheim lebt, äußerte sich nicht. In den vergangenen Wochen waren Querelen um seine Pflege öffentlich geworden. Scheels dritte Ehefrau Barbara und die Leitung des Pflegeheims gehen juristisch gegeneinander vor, sie werfen sich gegenseitig mangelnde Fürsorge vor.