Mein Gott, Walter! Der Röhrl kann es noch immer. Beim Solitude Revival steuert der Ex-Rallye-Fahrer einen Museums-Porsche über die ehemalige Rennstrecke. Und unser Reporter muss sich auf dem Beifahrersitz gut festhalten.

Stuttgart - Was für eine Frage! Ob er auf einem Museums-Porsche zwei Runden selbst drehen wolle. Oder als Beifahrer von Rallye-Legende Walter Röhrl, 72. Reporter Tom Hörner muss nicht lang überlegen: Was kann es Größeres geben, als sich von einem Mann chauffieren zu lassen, den der kürzlich verstorbene Ex-Formel-1-Pilot Niki Lauda als den besten Autofahrer auf Eden bezeichnet hat.

„Unter 4000 Umdrehungen mag er nicht“

Röhrl steuerte beim Solitude Revival am Samstag einen silberfarbene Porsche 718 RS 60 Spyder, Baujahr 1960, über die Piste. Die Fahrzeugdaten mögen aus heutiger Sicht nicht dramatisch wirken: Im Heck sitzt ein 1.6-Liter-Vierzylinder-Sauger, der es auf 160 PS bringt. Aber mit 550 Kilogramm ist der Porsche ein echtes Leichtgewicht, gegen das auf Bergstrecken in den sechziger Jahren kein Kraut gewachsen war. Anfangs bockt der Wagen etwas. „Unter 4000 Umdrehungen mag er nicht“ sagt Röhrl hinterher.

„Man merkt, sie haben das gelernt“

In der ersten Runde fährt Walter Röhrl noch relativ verhalten über den knapp zwölf Kilometer langen Kurs. Dann gibt er Gas und der Beifahrer hat alle Mühe, sich und seine Kamera festzuhalten. Am Ende ist Hörner vollkommen überzeugt: „Man merkt, sie haben das gelernt.“

Interview mit dem Chef am Ring

Außerdem sprach unser Reporter mit Werner Aichinger, dem Chef am Ring, und dem Hobby-Piloten Bernhard Schmidbauer, einem Autosammler aus dem niederbayrischen Eggenfelden, der einen Opel Commodore GS mitbracht hat. Im Video Eindrücke des ersten Tages.