Das „Wallstreet Journal“ macht sich über die schwäbische Mundart lustig. Foto: Screen Shot

Das „Wall Street Journal“ macht sich über die schwäbische Mundart lustig. In der deutschen Erfolgsregion könnten die Menschen vieles, aber eines nicht: deutsch sprechen.

Stuttgart/New York - „Ein Ei“ können sie nicht sagen, sondern nuscheln „oy, oy“. So steht’s im „Wall Street Journal“. Einen Ministerpräsidenten hatten sie mal, der heute als EU-Kommissar ein „lousy english“ spreche, ein lausiges Englisch. Schwaben eben! Die auflagenstärkste Zeitung der USA hat sich einen Volksstamm vorgeknöpft, der bei allem Erfolg mit Porsche, Daimler und Bosch angeblich eine schwache Seite hat. Amerikanern gefiel es schon immer, sich über die deutsche Sprache lustig zu machen. Wenn es um die schwäbische Mundart geht, fällt ihnen dies noch viel leichter. „Who Needs German Lessons? Germans, Apparently“ – so lautet die Überschrift. Auf die Frage, wer Deutschstunden braucht, antwortet das Blatt also frech mit: „Die Deutschen, anscheinend.“

Kanzlerin rühmt die schwäbische Hausfrau

Die Heimat der Schwaben, so lesen wir, sei das „wirtschaftliche Powerhaus von Deutschland“. Selbst die Kanzlerin habe in der Finanzkrise das Vorbild der schwäbischen Hausfrau gerühmt. Fast scheint es, als würde den Bewohnern im Südwesten alles gelingen – nur eines könnten sie nicht: Hochdeutsch sprechen. Der Reporter berichtet, wie Studenten in der Sprachtherapie ihre Hand in den Mund stecken, um den nasalen Klang abzutrainieren. Überzeugend erklärt Autor Gerhard Raff in dem Artikel, warum Schwaben mit ihrer Mundart auf Kritik stießen: Die anderen seien halt neidisch. Dafür gibt es allen Grund. Nicht jeder schafft es in das „Wall Street Journal“. Pssst, Schwäbisch ist der Geheimcode für Erfolgreiche. Isch voll subbr, wenn ons ned jedr vrstoaht.