Die Tipis und die Bauwagen auf dem Gelände des Waldkindergartens sind bisher nur geduldet. Foto: Otto-H. Häusser

Der Filderstädter Waldkindergarten bangt um sein Fortbestehen. Seine Bauwagen und Zelte sind bisher nur geduldet. Der Elternverein hofft auf den Erhalt der baulichen Anlagen. Sie werden bei schlechtem Wetter dringend gebraucht.

Plattenhardt - Der Waldkindergarten ist in Filderstadt eine etablierte Einrichtung. Die Wurzelzwerge sind in Plattenhardt bei der Firma Metrohm auf einem städtischen Grundstück, direkt am Wald gelegen, beheimatet. Der Standort schien bisher ideal für den Waldkindergarten zu sein. Doch jetzt hat sich überraschend herausgestellt, dass die baulichen Anlagen, die sich dort befinden, nie genehmigt wurden. Das hat auch die Stadträte, als sie in nicht-öffentlicher Sitzung davon erfuhren, überrascht. Einige von ihnen berichten, dass es für die beiden Bauwagen und die beiden großen Tipis der Wurzelzwerge nie einen Bauantrag gegeben habe, Offenbar sei der Kindergarten auf Grund einer mündlichen Übereinkunft zwischen der früherer Vereinsführung und der Stadtverwaltung errichtet worden.

Elternverein sucht neuen Träger

Das ganze Malheur kam erst jetzt zum Vorschein, weil der Elternverein einen neuen Träger für den Kindergarten sucht. „Der Elternverein kann das nicht mehr stemmen“, sagt der derzeitige Vorsitzende Steffen Burger. Es sei unmöglich, alle zwei Jahre neue Vorstände zu finden. „Wir wollen die Leitung in professionellere Hände legen.“ Deshalb habe man unter anderem auch Kontakt mit der Fröbelgruppe in Berlin aufgenommen. Dies sei ein gemeinnütziger Verein, der bundesweit Kindergärten betreibe.

In diesem Zusammenhang sollte auch die Genehmigung für die Bauwagen und die Tipis vorgelegt werden. Doch die waren nicht vorhanden. Unabhängig davon, ob die Fröbelgruppe als Träger zum Zug komme, müsse man nun die Genehmigung nachholen, sagt Burger. Die Stadt will dabei hilfreich sein. „Wir stehen an der Seite der Einrichtung“, sagt Oberbürgermeister Christoph Traub auf Anfrage unserer Zeitung. Der Waldkindergarten sei ein gutes Angebot. Er gehöre zum Portfolio von Filderstadt. Man werde nun zusammen mit dem Elternverein einen Antrag auf Genehmigung der Bauwagen und der Tipis stellen. Bearbeiten wird diesen Antrag das städtische Baurechtsamt. Deshalb ist die Sache aber trotzdem noch längst nicht gegessen. Ein entscheidendes Mitspracherecht haben die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises und der Forst. Ihrerseits wird bemängelt. dass die Wagen und Zelte zu dicht am Wald stehen. Dadurch bestehe eine zu große Verletzungsgefahr. Bäume könnten umfallen, Äste abbrechen. Außerdem gelten zumindest die Tipis als bauliche Anlagen im Außenbereich. Als solche könnten sie einen zu großer Eingriff in die Natur und Landschaft darstellen.

Naturschutz muss beachtet werden

Der Vorsitzende des Elternvereins, Steffen Burger, betont die Bedeutung der Tipis für den Waldkindergarten. Wenn schlechtes Wetter sei, würden in den Zelten Kinder schlafen. „Und es werden die Kleinsten dort gewickelt.“ In den beiden Bauwagen sei es dann für 15 Kinder samt Erzieherinnen zu eng. Burger hofft auf den Erhalt der Tipis. Auch Oberbürgermeister Christoph Traub zeigt sich zuversichtlich: „Es ist noch nicht aller Tage Abend.“