Eine Ausnahme? Foto: Claudia Barner

Es ist eine unbekannte Nische für Menschen mit Wohnmobilen in Waldenbuch. Jüngst hat sich dorthin aber ein ganz anderes Gefährt verirrt: ein Lastwagen, dessen Fahrer dort offenbar schlafen wollte. Die Stadt kann leider nicht reagieren...

Waldenbuch - So war das nicht gemeint: Am vergangenen Sonntag hatten die Camper auf dem neuen Waldenbucher Wohnmobil-Stellplatz in der Glashütte das Nachsehen. Ein Brummi-Fahrer hatte die gepflasterte Fläche neben dem Wanderparkplatz zweckentfremdet und sich mit seinem Lastwagen kurzerhand quer über zwei der drei Parkbuchten gestellt. Der geschlossene Vorhang in der Fahrerkabine signalisierte zwar, dass auch dieser Übernachtungsgast den Kopf zur Ruhe betten wollte. Erlaubt aber ist das an dieser Stelle nicht. „Der Wohnmobil-Stellplatz ist ausschließlich für Camper da“, betont der Waldenbucher Hauptamtsleiter Ralph Hintersehr.

Dafür gibt es klare Regeln, deren Einhaltung normalerweise vom gemeindlichen Vollzugsdienst überwacht werden. „Erst gibt es eine Verwarnung. Wenn die Aufforderungen der Stadt nicht befolgt werden, haben wir auch die Möglichkeit, den Lastwagen abschleppen zu lassen“, sagt Ralph Hintersehr. Doch das ist derzeit schwierig. Denn die Stelle des städtischen Vollzugsbeamten ist in der Schönbuchstadt seit April nicht mehr besetzt.

Die Stadt sucht unter Hochdruck

„Wir suchen unter Hochdruck nach einem neuen Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin. Aber geeignete Bewerber sind rar“, berichtet Ralph Hintersehr. Interessenten gibt es zwar zur Genüge, doch die Stadt legt Wert darauf, dass die Stelle an Personen vergeben wird, die eine entsprechende Ausbildung vorweisen können. Erschwerend kommt hinzu, dass es sich nur um eine Halbtagsstelle handelt. „Sollte die Vorstellungsrunde der Bewerber in dieser Woche ohne Ergebnis bleiben, müssen wir über die Erweiterung des Beschäftigungsumfangs nachdenken“, stellt der Hauptamtsleiter in Aussicht.

Die Sorge, dass der Wohnmobil-Stellplatz in der Glashütte derweil zum Brummi-Treff avanciert, hat Hintersehr nicht. „Das war sicher eine Ausnahme. Wer seinen Laster dort abstellt, muss ganz spezielle Gründe haben. Wenn man die Gegebenheiten vor Ort kennt, kann man sich vorstellen, wie schwer es sein muss, dort ein dermaßen großes Gefährt hinein zu manövrieren“, sagt er.