An der Oskar-Schwenk-Schule wird im Herbst die Ganztagesgrundschule in Wahlform eingeführt. Foto: Claudia Barner

Der Gemeinderat von Waldenbuch gibt grünes Licht für die Ganztagsschule in Wahlform und zusätzliche Gruppen an Kindergärten.

Waldenbuch - Die Stadt Waldenbuch legt bei der Kinderbetreuung noch einmal zu. In der Oskar-Schwenk- Schule gibt es nach den Sommerferien ein neues Ganztagsangebot in Wahlform für Grundschüler. Im Kindergartenbereich reagiert man auf den steigenden Bedarf mit der Reaktivierung der vierten Gruppe im Tilsiterweg. Für Jungen und Mädchen aus den Flüchtlingsfamilien, die in den Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises wohnen, soll im Haus der Begegnung eine Willkommensgruppe eingerichtet werden.

Von der Wiege bis zur Pubertät: Berufstätige Eltern finden künftig ein durchgängiges Betreuungsangebot für ihren Nachwuchs. „Die Stadt legt großen Wert auf ein an den Bedürfnissen der Familien orientiertes Betreuungsangebot“, so hat Bürgermeister Michael Lutz den Anspruch der Kommune formuliert. Bisher gab es Schwachstellen. Wer vom Kindergarten in die Schule wechselte, musste Abstriche in Kauf nehmen. Das offene Ganztagesangebot in den ersten Klassen deckte nur vier Tage pro Woche ab und endete um 16 Uhr.

Start nach den Sommerferien

Künftig knüpft die Betreuung der ABC-Schützen nahtlos an den Kindergarten an. Nach den Sommerferien startet die neue Ganztagesgrundschule in Wahlform für die Klassen eins und zwei. Von montags bis freitags können die Kinder von 7 bis 17 Uhr in der Schule bleiben. Das neue Modell besteht aus mehreren Modulen, die je nach Bedarf zusammengestellt werden können.

Kernstück des Angebots bildet die verbindliche und kostenlose Betreuung zwischen 8 und 15 Uhr, die montags bis donnerstags von der Schule gestaltet wird. Die Randzeiten von 7 bis 8 Uhr und von 15 bis 17 Uhr sowie den Freitagnachmittag decken kommunale Betreuungsangebote ab, die kostenpflichtig sind. Der Gemeinderat stimmte dem neuen Konzept am Dienstagabend bei einer Enthaltung zu. Bis zum 31. Mai haben die Eltern nun Gelegenheit, sich für die jeweils passende Betreuungsform zu entscheiden.

Platzmangel ist absehbar

Auch am Betreuungsangebot der Kindergärten muss nachgebessert werden. „Die aktuellen Erhebungen bis 2018/19 lassen erkennen, dass die Platznachfrage mit dem heute vorhandenen Angebot nicht gedeckt werden kann“, hat Kindergartengesamtleiterin Edna Bock berechnet. Handlungsbedarf besteht vor allem bei den Über-Dreijährigen. Derzeit sind von 290 Plätzen zwar nur 279 Plätze belegt. Doch bereits im kommenden Sommer wird damit gerechnet, dass 25 Plätze fehlen.

Ein Grund für die erwarteten Steigerungen ist der Zuzug von Kindern aus Flüchtlingsfamilien. Mit folgenden Maßnahmen will die Kommune auf die Herausforderung reagieren: Im derzeit ungenutzten vierten Gruppenraum des Kindergartens Tilsiterweg sollen Kinder mit Bleiberecht von pädagogischen Fachkräften in einer Gruppe mit verkürzten Öffnungszeiten an den Kindergartenalltag herangeführt werden. Die Integration soll dann Schritt für Schritt mit je zwei Flüchtlingskindern pro bestehender Gruppe erfolgen.

Willkommensgruppe für Flüchtlingskinder

Für Kinder, die in den Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises wohnen und unter Umständen nur für kurze Zeit in Waldenbuch bleiben, soll eine Willkommensgruppe im Haus der Begegnung angeboten werden. Die Trägerschaft übernimmt die Stadt. „Diese Form der Betreuung kann ohne Betriebserlaubnis eröffnet werden und darf von ehrenamtlichen Personen geleitet werden“, verdeutlichte Bürgermeister Lutz. Das Angebot soll am Vormittag stattfinden und parallel zu den Sprachkursen der Eltern laufen.