Die Stadträte haben Hausaufgaben für die Ferien: Sie sollen über die Pläne für ein Wohngebiet am nördlichen Stadtrand grübeln. Foto: Barner

Die Stadt Waldenbuch hat dem Gemeinderat ihre Ideen für ein neues Wohngebiet am nördlichen Stadtrand vorgestellt. Eine Diskussion dazu war an jenem Abend nicht vorgesehen. Es zeichnete sich aber ab, dass nicht alle begeistert sind.

Waldenbuch - Nachdem das Stadionareal für die Entwicklung eines Wohnquartiers erst einmal flach fällt, will die Gemeinde Waldenbuch am nördlichen Stadtrand ein neues Baugebiet entwickeln. In der Fortschreibung des Flächennutzungsplans bis 2030 sind zwischen der Echterdinger Straße und der Hasenhofstraße dafür 6,5 Hektar an Fläche ausgewiesen. Nach den Vorgaben des Verbands Region Stuttgart können vier Hektar in den kommenden Jahren überplant werden. In der Gemeinderatssitzung vergangene Woche präsentierte die Stadtverwaltung erste Überlegungen dazu, in welcher Form die Stadt weiterwachsen soll.

Es gibt zwei Varianten

Carolina Weber vom Stadtplanungsbüro Baldauf hatte zwei Varianten im Gepäck. Entschieden ist noch nichts. „Im Moment geht es um die städtebauliche Machbarkeitsstudie“, betonte sie. In einem ersten Entwurf hatte die Expertin das leicht abfallende Areal am Südhang oberhalb des Kalkofens in einem zusammenhängenden Streifen von der Echterdinger bis zur Hasenhofstraße überplant. Eine Durchgangstraße könnte die beiden Hauptachsen verbinden. Von ihr zweigen eine Stich- und eine Ringstraße ab.

„Wir haben auf einen Mix von Einfamilienhäusern, Doppel- und Reihenhäusern sowie Mehrfamilienhäusern geachtet“, erklärte Carolina Weber. Größere Gebäude mit mehreren Wohneinheiten hat sie bei diesem Konzept neben dem Wasserbehälter an der Hasenhofstraße und im Zentrum des Gebiets Richtung Echterdinger Straße angedacht. Bei dieser Variante könnten rund 100 neue Wohneinheiten entstehen.

123 neue Wohneinheiten wären in Waldenbuch möglich

Der zweite Entwurf des Planungsbüros bündelt die Bebauung in der westlichen Hälfte des Areals an der Echterdinger Straße. Das Baugebiet reicht deshalb näher an den Hasenhof heran. „Wir planen hier mit deutlich mehr Mehrfamilienhäuser, die hintereinander entlang der Kreisstraße angeordnet werden könnten“, sagte die Expertin. „Aufgrund der höheren Dichte kommen wir mit diesem Modell auf 123 Wohneinheiten“, so Carolina Weber.

Die Stadträte haben wegen der Pläne Gesprächsbedarf. Eine Diskussion war an jenem Abend jedoch nicht vorgesehen. „Wir wollten das nur mal präsentieren. Machen Sie sich Gedanken dazu und lassen Sie uns nach der Sommerpause darüber sprechen“, sagte der Bürgermeister Michael Lutz. So lange will der CDU-Stadtrat Alf-Dieter Beetz mit nicht warten. Er konnte sich für keine der Varianten begeistern: „Ich werde selbst ein Alternativkonzept entwickeln und der Stadtverwaltung zuschicken.“