Sascha Brand und seine Mitstreiter haben am Freitag Passanten informiert. Foto: Klein

Eine Gruppe von Eltern in Waldenbuch will bei der Wahl eines Kita-Standorts mitreden. Mütter und Väter sammeln Unterschriften für eine Petition an den Gemeinderat. Dieser fällt sein Urteil wohl am 23. Mai.

Waldenbuch - Wenn Sascha Brand seine drei und fünf Jahre alten Kinder zum Kindergarten bringt, laufen sie dort etwa 15 Minuten hin. Das hängt auch davon ab, was die Kleinen unterwegs am Straßenrand entdecken. Wenn es nach Brand geht, der am Franziskaweg in Waldenbuch lebt, könnte der Weg wesentlich kürzer sein. Denn er und 14 Mitstreiter wünschen sich einen Kindergarten in ihrer Nachbarschaft im Gebiet Gänsäcker II, in der Nähe des Martinuszentrums.

Dann bräuchte Brand mit seinen Kindern nur über die Straße gehen und wäre da. „Uns wurde schon 2007 gesagt, dass im Neubaugebiet ein Kindergarten gebaut werden soll. Darum haben wir uns ganz bewusst diesen Bauplatz ausgesucht“, erzählt Brand. Ob künftig in seiner Nachbarschaft ein Kindergarten entsteht, ist aber fraglich. Er und seine Mitstreiter stehen an diesem Freitagnachmittag unter einem Zelt neben dem Eingang des Edeka-Markts an der Liebenaustraße. Sie werben für ihre Variante und sammeln Unterschriften für eine Petition an den Gemeinderat.

Das Ziel sind 270 Waldenbucher Unterschriften

Trotz des Regens kommen einige Bürger vorbei. „Wir haben schon 248 Unterschriften aus Waldenbuch und 280 insgesamt“, sagt Brand. Ihr Ziel sind 270 Unterschriften von Waldenbuchern. Er ist zuversichtlich: „Ich denke, dass wir das schaffen.“ Und doch sei es ihnen nicht so wichtig, über diese Marke zu kommen. „Wir wollen einfach, dass die Stadträte sich mit dem Thema und unseren Einwänden auseinandersetzen.“ Eine richtige Bürgerbeteiligung bei der Frage, welche Einrichtungen im geplanten Mehrgenerationenhaus nahe des Hallenbad-Parkplatzes an der Liebenaustraße unterkommen sollen, habe der Gemeinderat abgelehnt. Für seine Enttäuschung findet Brand deutliche Worte: „Ich finde das unter aller Sau.“ Denn nicht alle Senioren sind von der Idee begeistert, dass es einen Kindergarten im Mehrgenerationenhaus geben soll. „Einige Senioren möchten nicht mit 100 Kindern in dem Haus sein, weil es ihnen zu laut wäre.“ Brand selbst hat mit der Lautstärke von Kindern bei ihnen um die Ecke kein Problem. „Darauf können wir uns einstellen.“

Am Dienstag wollen die Stadträte über den Kindergarten-Standort entscheiden. Zur Auswahl stehen das Mehrgenerationenhaus oder das von Brand und seinen Mitstreitern favorisierte Grundstück zwischen dem Gänsäckerweg und der Eugen-Bolz-Straße am Martinuszentrum. „Wenn sie entscheiden, dass der Standort im Mehrgenerationenhaus sein soll, ist der Standort am Gänsäckerweg vom Tisch.“

Sitzung des Gemeinderats:

Die Stadträte treffen die Entscheidung über den Standort des viergruppigen Kindergartens in ihrer Sitzung am Dienstag, 23. Mai, von 19.30 Uhr an im Foyer der Oskar-Schwenk-Schule, Schulstraße 2.