Die Waldbrände in Kalifornien wüten weiter. Foto: AP

Trockenheit, wärmeres Wetter wegen des Klimawandels und die Ausdehnung von Wohngebieten in die Wälder haben Großfeuer zerstörerischer werden lassen. Am Sonntag gab es drei große Flächenbrände in dem US-Staat.

Paradise - Bei Flächenbränden sind in Kalifornien mindestens 25 Menschen getötet worden. Ein Feuer, das im Norden des US-Staats die Kleinstadt Paradise vernichtete, ist bis Sonntag für mindestens 23 der Todesopfer verantwortlich gewesen. Es ist der drittschwerste bekannte Brand in dem Staat, was die Totenzahl angeht. Die Behörden griffen auf ein mobiles DNA-Labor und Anthropologen zurück, um Tote zu identifizieren. Der Polizei lag eine Liste mit 110 Vermissten vor. Die Beamten hofften, dass viele darauf in Sicherheit waren und nur deshalb fehlten, weil sie keine Mittel zur Kontaktaufnahme hatten.

Das Feuer wuchs etwas auf 440 Quadratkilometer über Nacht, war aber zu 25 Prozent unter Kontrolle, wie die Feuerbehörde Cal Fire mitteilte. Am Samstag seien es 20 Prozent gewesen. Behördensprecher Bill Murphy sagte, es sei möglich, dass böiger Wind „explosivartiges Feuerverhalten“ auslösen könnte. Mehr als 6700 Gebäude wurden zerstört.

Riesige Feuer lodern in Südkalifornien

Insgesamt arbeiteten mehr als 8000 Feuerwehrleute gegen drei große Flächenbrände, die über 1000 Quadratkilometer bedeckten. Auch in Südkalifornien loderten riesige Feuer. In Malibu, wo viele Prominente leben, wurden zwei verbrannte Leichen gefunden, wie die Polizei mitteilte. Ein kleineres Feuer griff die südkalifornische Stadt Thousand Oaks an, die am Mittwoch wegen eines Massakers in einer Country-Music-Bar in den Nachrichten war, bei dem zwölf Menschen getötet wurden. Knapp 180 Gebäude wurden bei beiden Bränden in Südkalifornien zerstört, wie die Behörden mitteilten. Das größere, in der Gegend von Malibu, war der Feuerwehr nach am Sonntag 337 Quadratkilometer groß.

Für geschätzte 300 000 Menschen in dem Staat galt eine Evakuierungsanordnung, die meisten von ihnen in Südkalifornien. Die Prominenten Lady Gaga, Kim Kardashian West, Guillermo del Toro und Martin Sheen mussten ihre Häuser zurücklassen.

Klimawandel zählt zu den Ursachen

Der kalifornische Gouverneur Jerry Brown teilte mit, er beantrage eine Katastrophenerklärung von US-Präsident Donald Trump. Dadurch könnten Opfer eine Krisenberatung und Hilfe für Unterkünfte bekommen.

Trockenheit, wärmeres Wetter, das dem Klimawandel zugerechnet wird, und die Ausdehnung von Wohngebieten in Wälder haben dazu geführt, dass die Jahreszeiten mit Waldbränden größere Zerstörung aufweisen und länger dauern. Eine fünfjährige Dürre in Kalifornien ging im vergangenen Jahr zu Ende, doch auch 2018 war sehr trocken. Weite Teile der nördlichen Zweidrittel des US-Staats seien ungewöhnlich trocken, hieß es in einer Analyse der US-Regierung.