Das Thema, wie es mit dem Sport- und Erholungsgebiet Waldau weitergeht, sorgt auch künftig für Zündstoff. Foto: Archiv Achim Zweygarth

Die CDU ist unzufrieden mit den Ergebnissen der Planungswerkstatt Waldau. Ihr Sprecher fordert, dass sich ein externes Institut der Sache nochmals annimmt.

Degerloch - Es sollte etwas Visionäres sein, stattdessen kam nur Altbekanntes heraus. Dieses vernichtende Urteil fällt Klaus Albert Maier, der Sprecher der Degerlocher CDU, über das Ergebnis der Planungswerkstatt Waldau.


„Der Sinn der Veranstaltung war nicht, dass sich die Interessengruppen gegenseitig ausspielen“, sagt Maier. Er sei absolut unzufrieden mit dem Ausgang der Ideenwerkstatt. Es seien wieder nur jahrzehntealte Ideen aufgekommen. „Dass der eine unbedingt eine Ballsporthalle haben will, der andere einen Kunstrasenplatz und die Anwohner ihre Ruhe, das wussten wir“, sagte er im Bezirksbeirat.

Wie berichtet, hat die Planungswerkstatt zur Neuordnung der Waldau vergangene Woche ihre Arbeit beendet. Gemeinsam hatten Bürger, Anwohner und Vereinsvertreter in vier Sitzungen viele Vorschläge für die künftige Gestaltung des Sportgebiets erarbeitet. Noch vor der politischen Sommerpause soll der Gemeinderat über diese Vorschläge abstimmen.

Ideenwerkstatt ist gescheitert

Geht es nach Klaus Albert Maier, wäre dies hinfällig. Für ihn ist die Ideenwerkstatt gescheitert. Alle Beteiligten – auch die Vertreter Stuttgarter Ämter – sind seiner Meinung nach befangen. Darum hat er sich eine Alternative überlegt und diese im Bezirksbeirat vorgestellt: Er möchte beim Gemeinderat den Antrag stellen, dass ein externes und damit neutrales wissenschaftliches Institut, das nichts mit Stuttgart zu tun hat, die Neugestaltung nochmals aufgreift, um etwas wirklich Nachhaltiges zu planen. Der Gemeinderat soll sich quasi nur „Gedanken machen, wer sich Gedanken machen soll“, sagt Klaus Albert Maier.

Die Bezirksvorsteherin Brigitte Kunath-Scheffold stimmte dem CDU-Politiker zu: „Für mich ist auch nicht der große Wurf herausgekommen.“ Auch sie habe sich einen Masterplan gewünscht, der die nächsten Jahrzehnte im Blick hat.

Die anderen Parteien reagieren verhalten

Die Bezirksbeiräte der anderen Parteien reagierten auf den spontanen Vorschlag des CDU-Sprechers eher verhalten. Andreas Schmitt, der Sprecher der Grünen, sagte etwa, er sehe sich außerstande, sich so schnell ein Bild zu machen. Denn die Planungswerkstatt habe er nie besucht. „Das ist mir jetzt zu sehr aus der Hüfte geschossen“, sagte er. Die anderen Lokalpolitiker stimmten ihm zu und baten, dass die CDU den Antrag erst in der nächsten Sitzung einbringt. Somit wird erst im Mai abgestimmt, ob der Antrag überhaupt gestellt wird.

Die Grünen-Stadträtin Beate Schiener gab in der Diskussion zu bedenken, dass mit dem Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung (Ikps), das die Veranstaltung moderierte und die Konzepte aus den Vorschlägen der Teilnehmer erstellt hat, eigentlich schon eine neutrale Instanz eingebunden gewesen sei.