Das Gazi-Stadion bekommt eine neue Tribüne, dahinter soll eine zentraler Platz entstehen. Nach Meinung der Sportvereine ist das allenfalls ein Anfang. Foto: Archiv Ott

Die Waldau-Vereine machen in einem Schreiben an den Oberbürgermeister Fritz Kuhn deutlich, wie dringend sie die dreiteilige Sporthalle benötigen.

Degerloch - Diesmal muss es einfach klappen. Die Vereine auf der Waldau setzen alles daran, dass im kommenden Doppelhaushalt 2014/2015 Geld für die seit Jahren gewünschte Ballsporthalle bewilligt wird. Am 20. Dezember wird der Haushalt endgültig vom Gemeinderat verabschiedet. In einem Brief an den Oberbürgermeister Fritz Kuhn macht die Interessengemeinschaft (IG) Waldau vor der Entscheidung noch einmal deutlich, wie dringend die Sportvereine die dreiteilige Halle brauchen.

Dass die neue Tribüne im Gazi-Stadion und der zentrale Platz nun so zügig gebaut werden, wird „wohlwollend als erster Schritt gewertet“, heißt es in dem Schreiben, das auch an das Sportamt, die zuständige Bürgermeisterin Susanne Eisenmann, die Stadträte, die Mitglieder des Sportausschusses, die Degerlocher Bezirkschefin und die Bezirksbeiräte ging. „Den kleinen Vereinen bringt das aber gar nichts“, sagt Josef Maier, der Vorsitzende des tus, des größten Waldau-Vereins.

Über manche Ideen können die Sportler nur den Kopf schütteln

Die Planungswerkstatt, mit der ein neues Gesamtkonzept für die ganze Waldau entwickelt wurde, sehen die Vereine durchaus positiv. Über manche Ideen konnten die Sportler aber nur den Kopf schütteln. „Dass es sich bei der Waldau vor allem auch um eine Sportstätte“ handelt, „scheint aus der Sicht der Vereine immer wieder und immer mehr ins Hintertreffen zu geraten“, heißt es in dem Brief. „Wir priorisieren die Dinge, die wir wirklich brauchen“, sagt tus-Chef Josef Maier. Dazu zählten etwa die zahlreich gewünschten Kunstrasenplätze der Fußball-Vereine. Am allerwichtigsten sei aber die Sporthalle.

Schon seit Jahren erhoffen sich die Vereine und besonders auch die Waldschule die zusätzliche Ballsporthalle für das Degerlocher Sport- und Erholungsgebiet. Denn es geht eng zu in den vorhandenen Hallen. „Wir sind 16 Vereine auf der Waldau“, sagt Josef Maier. Viele können schon seit Langem keine neuen Jugendmannschaften gründen, obwohl der Bedarf da wäre. Einfach weil die Hallenkapazitäten ausgeschöpft sind. An der Waldschule ist die Situation noch prekärer. „Wir bauen seit Jahren den Stundenplan um den Sportunterricht“, sagt der Schulleiter Kai Buschmann. Denn die 660 Schüler können längst nicht mehr alle in der schuleigenen Halle trainieren. Sie müssen auf die Ruth-Endress-Halle und die Karl-Wolz-Halle in der Nachbarschaft ausweichen. Aber auch auf die Spitalwaldhalle in Sillenbuch. „Dazu müssen sie mit dem Bus pendeln, das macht es stundenplantechnisch natürlich schwierig“, erklärt Buschmann.

Es gibt positive Signale, dass der Gemeinderat Geld gibt

Günther Kuhnigk, der Leiter des städtischen Sportamts, bestätigt , dass der Bedarf für die Sporthalle sehr groß ist. Neu ist das Thema aber nicht. Schon vor zwei Jahren hatte die IG Waldau verstärkt an die Verwaltung und die Stadträte appelliert. Im vergangenen Doppelhaushalt entschied sich der Gemeinderat jedoch dagegen, Geld für die Planung der Halle zu geben. Dieses Jahr stehen die Chancen besser. „Es gibt aus der ersten Lesung positive Signale, dass die Planungsmittel für die Ballspielhalle in Höhe von 570 000 Euro in den Doppelhaushalt aufgenommen werden“, sagt der Sportsamtsleiter.

Sollte das Geld bereitgestellt werden, kann das Projekt laut Kuhnigk in den kommenden zwei Jahren geplant werden. „Sollten dann im Doppelhaushalt 2016/2017 die Investitionsmittel bewilligt werden,“, sagt er, „könnte 2016 mit dem Bau der Halle begonnen werden“.