Alles ohne Verpackung: Thomas Jüttemann ist überzeugt von dem Konzept der B:ohne. Foto: privat

Die Gründung einer Genossenschaft soll den Waiblinger Unverpackt-Laden retten. Doch es sind noch nicht genügend Mitglieder, und die Zeit drängt. Ein Kernteam kämpft um den Erhalt.

Jetzt geht es um alles bei der B:ohne in Waiblingen. Denn die Initiative zur Gründung einer Bürger-Genossenschaft, die den Unverpackt-Laden übernehmen und damit vor dem Aus bewahren soll, muss wissen, ob die Werbekampagne für neue Stammkunden erfolgreich genug war und den Laden auf finanziell stabile Beine stellt. „Wir brauchen jetzt die Unterstützung der Waiblinger Bürger, sonst ist im Juni Schluss“, sagt Thomas Jüttemann, der zum Kernteam gehört, das den Waiblinger Laden retten will.

 

Der 43-Jährige gehört auch zum Vorstand des Vereins Nachhaltiges Kernen und war deshalb erfreut über die Öffnung der B:ohne und Kunde der ersten Stunde: „Ich war gleich überzeugt vom Konzept in Waiblingen.“ Als er mitbekam, dass die Existenz bedroht ist, war es für den Mann aus Kernen klar, dass er sich engagiert und die Gründung der Genossenschaft vorbereitet.

Produkte ohne Plastik, das kommt an bei der Kundschaft. Die muss sich jetzt engagieren, sonst ist im Juni Schluss. Foto: privat

Unverpacktladen B:ohne: Noch fehlt es an Mitgliedern für die Gründung einer Genossenschaft

Und genau dieses Kernteam hat nun zur Krisensitzung geladen – um klarzumachen, dass die Zeit drängt. „Ich denke, der harte Kern ist nach wie vor guter Dinge, aber jetzt müssen wir an alle Bürger und Kunden appellieren, dass sie sich engagieren müssen, wenn sie weiter dort einkaufen wollen“, sagt Thomas Jüttemann und macht den Ernst der Lage im nächsten Satz noch deutlicher. „Wir müssen Druck auf den Kessel bringen, sonst geht die Sache schief.“

Im Juni ist Schluss mit B:ohne, wenn jetzt nicht alle in die Bresche springen

Schon einmal musste die B:ohne kämpfen – damals hatte die Idee, den Laden nach dem Konzept des solidarischen Wirtschaftens zu führen, das Überleben gesichert. Dazu schlossen sich Martina Mohr und Uta Grasmannsdorf mit gut 100 Kunden zu einer Wirtschaftsgemeinschaft, der Bohne-Bande, zusammen. „Das war schon die Stufe eins zur Gründung einer Genossenschaft. Da Uta Grasmannsdorf aus privaten Gründen nun aussteigen muss, müssen wir Stufe zwei zünden und Verantwortung übernehmen“, sagt Thomas Jüttemann.

Die beiden Gründerinnen haben in das Projekt viel Power und Zeit gesteckt und gegen viele Widerstände gekämpft. Wer nun helfen will, dass Martina Mohr in der Genossenschaft weitermachen kann, der sollte sich zeitnah bei den Verantwortlichen melden und mitteilen, in welcher Form er sich beteiligen will – drei Möglichkeiten gibt es: So können Helfer entweder Mitglied werden und Genossenschaftsanteile erwerben. Dabei gilt, es muss mindestens ein Anteil in Höhe von 100 Euro erworben werden. Die zweite Möglichkeit der Beteiligung wäre die des Werbung machens. „Wir können jeden brauchen, der die Idee weiterträgt und wirbt“, sagt Jüttemann und fügt die dritte Variante an, das sei die der ehrenamtlichen Mitarbeit. „Heißt, man übernimmt entweder einen Posten im Vorstand oder im Aufsichtsrat oder man engagiert sich ganz konkret im Laden beim Einräumen, Verkaufen, Dekorieren, Putzen.“ Dafür gebe es schon einige Leute, aber eben noch nicht genug, sagt der 43-Jährige.

Mit ihren Bemühungen waren die Verantwortlichen erfolgreich, aber um den Laden bis Juni durch eine Genossenschaft zu retten, müssen jetzt noch mehr in die Bresche springen. „Es steht Spitz auf Knopf, aber wir sind optimistisch, wenn alle mitmachen. Es lohnt sich, auch wegen der Atmosphäre und des Miteinanders“, meint Florian Schlaich, der auch zum Kernteam gehört und mit Thomas Jüttemann und der Dritten im Bunde, Gundula Harms, weiterkämpfen wird.

Aufruf zur Rettung des Waiblinger Unverpackt-Ladens

Information
Weitere Informationen und die Möglichkeit, Genossenschaftsmitglied zu werden, gibt es auf der Homepage unter www.bohne-waiblingen.de/solidarisch-wirtschaften.

Engagement
Wer helfen und sich für die Genossenschaft engagieren will, sollte dies zeitnah unter der E-Mail-Adresse genossenschaft@bohne-waiblingen.de oder direkt bei Thomas Jüttemann unter Telefon 0163 /33 49 087 tun.