Mehr Fahrten, längere Betriebszeiten, moderne Busse: Der Nahverkehr im Remstal wird neu aufgestellt. Was sich für Fahrgäste ändert – und wer sich umgewöhnen muss.
Das Friedrich Müller Omnibusunternehmen (FMO) wird vom 1. Juli an den Busverkehr im Linienbündel 2 „Unteres Remstal“ verantworten. Das Unternehmen ersetzt damit den bisherigen Betreiber. Das teilen der Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) und der Landkreis in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit und kündigen verschiedene Änderungen im Liniennetz an.
So sollen mit dem Betreiberwechsel mehrere Optimierungen im Fahrplanangebot umgesetzt werden. Betroffen sind die Linien 201, 201A, 202, 204, 206, 206A und der Nachtbus N24. Die jährliche Fahrleistung wird dabei um rund 11 000 Kilometer auf insgesamt über 1,1 Millionen Kilometer erhöht.
Taktverdichtung und Linienanpassungen
Insbesondere auf der stark frequentierten Linie 201, die Waiblingen mit Bittenfeld verbindet, wird der Betrieb ausgeweitet. Künftig kommen dort montags bis samstags ausschließlich Gelenkbusse zum Einsatz, auch im Spätverkehr. Der 15-Minuten-Takt wird an Werktagen bis 20.30 Uhr aufrechterhalten. Die erste Fahrt beginnt bereits um 5.10 Uhr, an Sonn- und Feiertagen um 5.25 Uhr.
Zur Stabilisierung des Fahrplans wird die Haltestelle Pfarräcker in Waiblingen-Neustadt testweise verlegt. Außerdem werden Schulverkehrsverstärker und Nachtverbindungen (Linie N24) erstmals dort halten.
Weitere Änderungen betreffen unter anderem die Linien 204 (Waiblingen–Endersbach) und 206 (Waiblingen–Schnait), auf denen zusätzliche Fahrten und verlängerte Taktzeiten vorgesehen sind. Auch die Linie 217A wird neu strukturiert und unter der Bezeichnung 206A weitergeführt. Der Abschnitt zwischen Waiblingen und Großheppach entfällt. Stattdessen sollen Fahrgäste auf die Linie 209 ausweichen, die einen Anschluss an die neue Linie bietet.
Fokus auf Schülerverkehr und Nachhaltigkeit
Im Schülerverkehr entfallen vereinzelte Verstärkerfahrten, insbesondere dort, wo die Nachfrage rückläufig ist. Gleichzeitig wird auf stärker frequentierten Strecken vermehrt mit Gelenkbussen gefahren. Die Stadt Waiblingen steht laut eigener Aussage in engem Austausch mit dem Landkreis, um mögliche Auswirkungen auf Schulverbindungen zu beobachten und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen.
Auch beim Thema Antriebstechnologie sind Veränderungen geplant: Die zum Einsatz kommenden Fahrzeuge sollen moderne Umwelt- und Komfortstandards erfüllen. Perspektivisch wird der Einsatz von Wasserstoffbussen angestrebt, sobald diese verfügbar sind.
Umsetzung in mehreren Phasen
Die Umstellung erfolgt schrittweise. In einer ersten Betriebsstufe, die bis Ende 2026 läuft, umfasst das Linienbündel die Linien 201, 201A, 202, 204, 206, 206A und N24. Ab Januar 2027 sollen 202, 206, 206A, 209 und N31 dazugehören, während 201, 201A und N24 ins Linienbündel 3 übergehen. Die letzte Betriebsstufe mit endgültiger Linienaufteilung ist ab August 2027 bis Ende 2037 geplant.
Die Betreiber kündigen auch an, dass es zum Betriebsstart vereinzelt zu Anpassungsschwierigkeiten kommen könne. Man bitte in diesen Fällen um Verständnis.
Die wichtigsten Änderungen auf einen Blick:
- Neuer Betreiber: FMO übernimmt ab 1. Juli das Linienbündel 2 im Unteren Remstal.
- Mehr Fahrleistung: Steigerung auf über 1,1 Millionen Kilometer jährlich.
- Linie 201: Taktverdichtung, Einsatz von Gelenkbussen, geänderte Haltestellenführung.
- Fahrplanänderungen: Optimierungen auf den Linien 201A, 202, 204, 206, 206A und N24.
- Schülerverkehr: Anpassung der Verstärkerfahrten, neue Umstiegsvarianten.
- Nachhaltigkeit: Geplante Einführung von Wasserstoffbussen.
- Stufenweise Umsetzung: Drei Betriebsphasen bis 2037.