Schnell sein, aber nicht berühren – der „Heiße Draht“ der neuen Arbeit. Foto: Gottfried Stoppel

Mit sieben Arbeitsmöglichkeiten für benachteiligte Menschen sind die Einstiegshelfer 2008 gestartet. Bis heute haben einige Hundert die Angebote der Einstiegshelfer genutzt.

Waiblingen - Vor genau zehn Jahren hat das Sozialunternehmen Neue Arbeit in den Räumen der Kreisdiakonie ihren Waiblinger Einsatz für langzeitarbeitslose und benachteiligte Menschen begonnen. Im kleinen Rahmen zunächst mit sieben Arbeitsmöglichkeiten, erinnerte Gunnar Schwab, der Geschäftsführer des Jobcenters, in seinem Grußwort während der Geburtstagsfeier in den kurze Zeit später bezogenen Räumlichkeiten in der Ruhrstraße. Die Zahl sei schnell gewachsen, schon im Folgejahr habe man einer hohen zweistelligen Zahl an Menschen eine Möglichkeit geboten, den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu schaffen.

Glückwünsche vom Chef des Jobcenters

Nach zehn Jahren, so die spezielle Gratulation des Jobcenter-Chefs an die Kooperationspartner, lasse sich die Zahl derer gar nicht mehr genau nachvollziehen, die in den Genuss von Hilfs- und Betreuungsmaßnahmen gelangt seien. Eine hohe dreistellige Zahl, nimmt Schwab seinen Unterlagen nach an – „einige Hundert waren es auf jeden Fall“. Und nach wie vor seien die Angebote ein ganz wichtiges Mittel, um benachteiligten Menschen die Chance zu geben, „ihren Weg in die Arbeit zu finden“, sagte Schwab. Ihm helfe das, „Monat für Monat schöne Zahlen über den Arbeitsmarkt präsentieren zu können.“ Denn klar sei, dass es auch in Zeiten einer boomenden Wirtschaft und trotz positiver Tendenzen auf dem Arbeitsmarkt Menschen gebe, die Unterstützung brauchten: „Ein Nachlassen in der Förderung können wir uns nicht erlauben.“ In diesem Sinne hoffe er, dass es mit den Erfolgen der Neuen Arbeit „noch lange so weitergeht“.

„Wir hatten Hochs und Tiefs und haben uns immer rausgerissen“, konstatierte die Waiblinger Standortleiterin, Astrid Küstner. Sie spielte damit nicht zuletzt auf immer wieder unterschiedliche Rahmenbedingungen und Restriktionen für die Förderung an. Besonders die einst bestehende Möglichkeiten der gemeinnützigen Arbeitnehmerüberlassung nannte Uli Rabeneck, der stellvertretende Geschäftsführer des im gesamten Großraum Stuttgart engagierten Sozialunternehmens als Beispiel für den Wegfall eines gut geeigneten Mittels, die eigene Klientel in Arbeit zu bringen.

Mittler zwischen den Welten von Arbeitslosigkeit, Kostenträgern und dem Arbeitsmarkt

Als Sozialunternehmen verstehe man sich als Mittler zwischen den Welten von Arbeitslosigkeit, Kostenträgern und dem Arbeitsmarkt. Sich für langzeitarbeitslose und benachteiligte Menschen sozialpolitisch zu engagieren und diese durch die sozialen Hilfssysteme zu begleiten, gehöre zu den Aufgaben der Neuen Arbeit, so Rabeneck. „Auch in Zukunft wird die Neue Arbeit Waiblingen benachteiligte Menschen darin unterstützen, arbeiten zu können und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.“ Zum Geburtstag präsentiert die Neue Arbeit in einer kleinen Ausstellung auch die vielfältigen aktuellen Angebote von der Beschäftigung im Cap-Markt bis zum ÖPNV-Betreuer. Und nebenan hatten die Geburtstagsgäste Gelegenheit, ihr Geschick beim Zielwerfen oder am „Heißen Draht“, einer mit einem Metallring zu umschiffenden Messingschleife, zu beweisen.