Die Choreografie der Versöhnungsshow wurde vorab im Biergarten besprochen. Foto: AFP/Michele Tantussi

Die Chefs von CDU und CSU haben erbittert um die Kanzlerkandidatur gekämpft. Ihr Programm stellen sie in demonstrativer Geschlossenheit vor.

Berlin - Was ist nicht alles gewesen? Gleich mit Beginn der Coronakrise gehörten Sticheleien zwischen Armin Laschet und Markus Söder zur ständigen Begleitmusik. Bayerns Ministerpräsident erklärte sich selbst zum Anführer im „Team Vorsicht“, während der NRW-Regierungschef im „Team Lockerung“ verortet wurde. Die Rivalität eskalierte, als CSU-Chef Söder sein monatelanges Schweigen brach und kurz nach Ostern nicht nur die Kanzlerkandidatur für sich reklamierte, sondern auch Bundestagsabgeordnete und Basis der CDU gegen deren Vorstand ins Feld schickte. Der CDU-Vorsitzende Laschet zitierte Söders früheren Widersacher Horst Seehofer und warf ihm „Schmutzeleien“ vor – bei den damals geheimen Treffen im Frankfurter Flughafen sollen die Fetzen geflogen sein. Als Laschet nach zehn ruinösen Tagen schließlich doch gekürt wurde, ließ sich Söder zum „Kandidat der Herzen“ erklären.