Wie du mir, so ich dir: Der französische Präsidentschaftskandidat Eric Zemmour reagiert auf den Mittelfinger einer Passantin mit derselben Geste. Foto: AFP/Nicolas Tucat

Der französische Journalist und Rechtsaußen steigt in den Präsidentschaftswahlkampf ein. Staatschef Emanuel Macron bastelt dagegen eine Koalition – und die Linke an einer Einheitskandidatur.

Paris - Noch am Wochenende hatte er einer Passantin in Marseille den Stinkefinger gezeigt. Am Dienstag gab sich Eric Zemmour feierlich und präsidial: In einem antiquierten Dekor, das an Charles de Gaulle gemahnte, verkündete er seine Kandidatur für das höchste Amt im Staat. „Es geht nicht mehr darum, Frankreich zu reformieren, sondern zu retten“, erklärte er dramatisch. Zu einem Video, das Frauen in Kopftüchern und Männer mit dunkler Hautfarbe in überfüllten Metrozügen zeigt, sagte er, die Franzosen seien „Fremde im eigenen Land“, und die Mehrheit werde von den Minderheiten „unterdrückt“. Sein Wahlprogramm will er später formulieren.