In seiner Wahlkampfwerbung versucht der konservative Newt Gringrich in South Carolina zu punkten, indem er Mitt Romney als Moderaten aus Massachusetts bezeichnet. Foto: Screenshot

Newt Gingrich und Rick Perry knüpfen sich in South Carolina den moderaten Mormonen Romney vor.

In South Carolina begann vor 150 Jahren der Bürgerkrieg mit dem Angriff rebellischer Südstaatler auf das von Bundestruppen gehaltene Fort Sumter. Ganz in  dieser Tradition knöpfen sich Newt Gingrich und Rick Perry den moderaten Mormonen aus Massachusetts vor. Als der frisch gebackene Wahlsieger aus New Hampshire seinen Fuß auf den Boden des Palmetto-Staates setzte, flogen ihm die Geschosse schon um die Ohren.

Gingrich hieß Romney mit einem Werbespot willkommen, dem seine Macher den Titel “Changed” verpassten. Eine ätzende Abrechnung mit den wechselnden Positionen des Spitzenreiters im Rennen um die republikanische Präsidentschafts-Nominierung. Fazit des überall in South Carolina ausgestrahlten Spots: “Ihm kann nicht vertraut werden”.

Der ehemalige Speaker rächt sich mit den Attacken auf Romney für dessen erbarmungslose Negativ-Kampagne. Gingrichs Sprecher räumt unumwunden ein: “Das Ziel ist Romney loszuwerden”.

Prügel aus dem Partei-Establishments

In den kommenden Tagen wird Gingrich mehr als 3,4 Millionen Dollar verbraten, um Romney zur Heuschrecke zu machen. Der “König von Bain”, der als Investor skrupellos die Kassen aufgekaufter Firmen räumt, deren Mitarbeiter auf die Straße setzt und dann Bankrott anmeldet.

Ein Thema, das auch Perry attraktiv findet, der den ehemaligen Chef von “Bain Capital” mit einem Assgeier verglich. “Risikokapital zu geben ist das eine. Aber für einen Geier-Kapitalismus habe ich nicht viel übrig.”

Perry und Gingrich  erhalten für ihre Angriffe Prügel aus dem Partei-Establishments.  Dazu zählt in South Carolina der erzkonservativen Senator Jim DeMint, der für Romney die Stellung hält. “Leute anzugreifen, die ihre Ansichten verändert haben, ist keine gute Idee.” Auch Gouverneurin Nikki Haley hat sich sehr zum Unbehagen ihrer Tea-Party-Freunde auf die Seite des Spitzenreiters geschlagen. In New Hampshire machte sie sogar Wahlkampf für ihn.

Wer verbündet sich mit wem?

Romney versucht den Spieß umzudrehen und die Kritik “am freien Unternehmertum” als parteischädigend zu brandmarken. Gleichzeitig hat sein SuperPAC “Restore the Future” begonnen, den Anti-Gingrich Spot wieder auszustrahlen. Bereits am Tag Eins des zehn Tage langen Wahlkampfs der Superlative fällt es schwer, den Überblick zu bewahren, wer sich mit wem verbündet.

Rick Santorum, der hier den Mantel der Konservativen davontragen will, präsentiert sich in seinen 30 Sekunden als Kandidat, der “die besten Aussichten hat, Obama zu schlagen.” Sein SuperPAC “Red, White and Blue” begann damit eine Werbung auszustrahlen, die Santorums außenpolitische Erfahrung hervorhebt. “Was in Amerika gewinnt, sind mutige Ideen, scharfe Kontraste und ein Plan, der für jeden etwas bietet”.

Die alles entscheidende Frage bleibt, was die Wähler aus all den Negativ-Informationen machen. Die Leute sagen zwar immer, sie mögen keine negative Werbung. Tatsächlich aber ist sie fast immer erfolgreich.