Als Punktsieger ging Gingrich aus der Debatte hervor, der mit markigen Sprüchen über die Rechte der Einzelstaaten, Rasse und Religion das Publikum zu stehendem Applaus hinriss. Foto: privat

Gingrich wiederholte seinen absurden Vorschlag, Hausmeister in Schulen durch Schüler zu ersetzen.

Die sechzehnte Debatte der republikanischen Präsidentschafts-Kandidaten, knüpfte nahtlos an die früheren Auseinandersetzungen an. Sie bewegte sich über weiten Strecken auf Stammtisch-Niveau.

Newt Gingrich wiederholte seinen absurden Vorschlag, Hausmeister in Schulen durch minderjährige Schüler zu ersetzen. Ron Paul fand, Null Prozent Einkommenssteuer seien das angemessene Ziel einer jeden Steuerreform. Rick Perry meinte, die Türkei werde von islamischen Terroristen regiert. Und Mitt Romney versprach, keinerlei Kürzungen beim Militär zu vorzunehmen..

Apropos Romney. Der Spitzenreiter fand sich immer wieder auf dem “heißen Stuhl” wieder. Gingrich, Santorum und Perry ließen in der Kandidaten-Debatte vor 3000 Republikanern in Myrtle Beach keine Gelegenheit aus, auf Romney einzudreschen. Die vielleicht letzte Chance den “Moderaten aus Massachusetts” zu stoppen.

Lächerliche Behauptungen

Romney geriet wegen seiner Rolle beim Investmenthaus “Bain Capital” gleich am Anfang der Debatte mächtig ins Schwitzen. Der direkten Aufforderung Rick Perrys, seine Steuerformulare umgehend öffentlich zu machen, wich er aus. Vielleicht am Steuertag im April, stellte er seinen Parteifreunden in Aussicht.

Mitt parierte die Angriffe weitgehend souverän, zeigte aber Schwächen als er mit Gingrich über den Einfluss der SuperPACs diskutierte. SuperPACs sind Organisationen, die im Namen der Kandidaten gegründet werden. Mit Geld von reichen Spender, die über diesem Weg Bewerbern so viel geben dürfen, wie sie möchten. Dass beide Kandidaten behaupten, keinen Einfluss auf die Inhalte der geschalteten Werbung zu haben, ist einigermaßen lächerlich. Handelt es sich bei den Koordinatoren der SuperPACs doch um persönliche Freunde der Kandidaten.

Gingrich: Markige Sprüche

Ein weiteres Highlight der ansonsten ziemlich dürftigen Debatte kam als Moderator Juan Williams Gingrich fragte, ob er Freude daran habe, andere abzukanzeln. Anlass war Newts abfällige Bemerkung über Schwarze und den “Lebensmittelmarken”-Präsidenten im Weißen Haus. Wer “ein paar unangenehme Tatsachen ausspreche”, so Newt, mache es vielen Leuten ungemütlich. Worauf spontane “Newt, Newt, Newt”-Rufe die Debatte aufhielten.

KO-Schläge gab es unter den fünf Kandidaten keine. Als Punktsieger ging Gingrich aus der Debatte hervor, der mit markigen Sprüchen über die Rechte der Einzelstaaten, Rasse und Religion das Publikum zu stehendem Applaus hinriss. Etwa als er seine Position verteidigte, von Armen, im Gegenzug für Hilfe etwas zu verlangen. “Wenn das die Liberalen unglücklich macht, werde ich weiter nach Wegen suchen, wie wir Armen beibringen einen Job zu finden.”

Romney ging trotz der Breitseiten nicht unter. Mit starkem Rückhalt in den nationalen Umfragen biegt er damit als klarer Favorita auf die Zielgerade der wichtigen Primaries am kommenden Samstag (21.1) ein. Er dürfte am Ende von der anhaltenden Zersplitterung des rechten Flügels profitieren. Die Debatte am Dienstag war keinesfalls genug, Romney zu entgleisen.