Kais Saied hat im Wahlkampf auf große Kundgebungen und auch auf Wahlkampfgelder verzichtet. Foto: dpa/Chokri Mahjoub

Bei der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl in Tunesien sehen die Nachwahlbefragungen einen deutlichen Sieger. Der parteilose Verfassungsrechtler Kais Saied hat sich trotz seiner anfänglichen Außenseiterrolle durchgesetzt.

Tunis - Bis tief in die Nacht hinein feierten seine Anhänger mit Hupkonzerten und Autokorsos den neuen Präsidenten Tunesiens, Kais Saied. Nach ersten Hochrechnungen des privaten Sigma-Instituts konnte sich der pensionierte Verfassungsrechtler in der Stichwahl um das Präsidentenamt am Sonntag mit 76,9 Prozent haushoch gegen seinen Konkurrenten, den Medienmogul Nabil Karoui, durchsetzen, der auf 23,1 Prozent kam. Auch die Wahlbeteiligung bei dieser letzten Etappe des tunesischen Superwahljahres lag mit mehr als 57 Prozent höher als bei der ersten Runde Mitte September, als sich 49 Prozent der 7,2 Millionen Wahlberechtigten an der Abstimmung beteiligten. Bei den Parlamentswahlen vergangene Woche waren es nur 41,3 Prozent.