Bei einer Wahl wird der Stimmzettel in die Urne gesteckt. Foto: dpa

Die Sozialdemokraten in Hemmingen hätten deutlich mehr erreicht, wenn sie für die Bürgermeisterwahl einen ernst zu nehmenden Gegenkandidaten gestellt hätten, schreibt Stefanie Köhler in ihrem Kommentar.

Hemmingen - Lieber einen leeren Stimmzettel abgeben, bevor sie einen Kandidaten wählen, von dem sie nicht überzeugt sind – das wünscht sich die Hemminger SPD bei der Wahl des Bürgermeisters am 17. Dezember von den Bürgern. Das Vorgehen der Sozialdemokraten mag vielen in der Gemeinde sauer aufstoßen, doch letztlich bleibt es den Sozialdemokraten überlassen, wie sie ihre Kritik an dem Bürgermeister Thomas Schäfer kundtun.

Freilich: ungültige Stimmen haben selten Folgen für den Ausgang einer Wahl. Da müssten schon sehr viele Hemminger einen leeren Stimmzettel abgeben, was zu bezweifeln ist. Es wird auch nicht ersichtlich, ob jemand bloß unfähig war, den Stimmzettel richtig auszufüllen – oder ihn nicht ausfüllen wollte. Und ungültige Stimmen werden zwar extra ausgewiesen, doch sie fließen mit ein in die Wahlbeteiligung.

Die Sozialdemokraten hätten mehr erreicht, wenn sie einen ernst zu nehmenden Gegenkandidaten gestellt hätten. Es mag mühsam sein, einen geeigneten Bewerber für den Posten zu finden, der die Bürger auch noch mitnehmen und von sich zu überzeugen vermag. Mit einem weiteren Bewerber hätte die SPD aber ein Exempel statuiert, sie hätte die Chance gehabt, an Hemmingens Spitze aktiv etwas zu ändern. Nun fällt ihr der eigene Unmut darüber, dass die Bürger keine Alternative zu Amtsinhaber Schäfer hätten, auf die Füße.