Viele Steinenbronner dürften Briefwahl gemacht haben. Foto: Archiv Thomas Krämer

Bei der Bürgermeister-Wahl in Steinenbronn hat keiner der Bewerber die erforderliche Mehrheit erhalten – allerdings haben sich zwei Kandidaten als Favoriten herauskristallisiert.

Steinenbronn - Wer der nächste Bürgermeister von Steinenbronn wird, wird erst am 25. Oktober entschieden. Dann findet die Stichwahl statt – am Wahlsonntag am 11. Oktober haben die Steinenbronner keinem Bewerber die erforderliche Mehrheit von über 50 Prozent der Stimmen gegeben.

Die meisten Stimmen hat Ronny Habakuk auf sich versammeln können (37,29 Prozent), ihm nach folgt Lukas Lang, der derzeitige Ordnungsamtsleiter (23,96 Prozent). Auf dem dritten Platz landet Dennis Mews mit 11,58 Prozent, auf dem vierten Petra Hanel mit 11,61 Prozent.

Wohl aus dem Rennen sind Stephan Wolfgang Keck (7,31 Prozent), Hans-Georg Mai (6,61 Prozent) und Ulrike Paulus (1,26 Prozent). Die Wahlbeteiligung liegt bei 59,3 Prozent.

„Nichts ist wie sonst während der Pandemie“

Dank der Corona-Pandemie hat die Wahl unter ganz besonderen Bedingungen stattgefunden. Ursprünglich geplant für Mai, wurde sie auf den 11. Oktober verschoben, der amtierende Bürgermeister Johann Singer, der nicht mehr antrat, verschob dafür seinen Ruhestand, den er eigentlich Ende Juli antreten wollte. „Es ist nichts wie sonst während der Pandemie“, sagte Singer am Rande der Wahl am Sonntagnachmittag. Bereits die Vorbereitung der Wahl sei anders gewesen, mit einem erhöhten Aufwand seitens der Gemeindeverwaltung. „Schon bei der Kandidatenvorstellung mussten wir darauf achten, dass die Masken- und Abstandsregeln eingehalten werden“, berichtet Singer, als Zuschauer habe man sich anmelden müssen, direkte Fragen an die Kandidaten seien nicht möglich gewesen: „Wir haben mit vorab eingereichten Fragekarten gearbeitet“, sagt er. Empfohlen wurde die Briefwahl, darum haben alle Wahlberechtigten direkt die notwendigen Unterlagen nach Hause geschickt bekommen. „Bequemer geht es nicht“, so Singer. Wer vor Ort sein Wahlrecht ausüben wollte, musste in die Sandäckerhalle kommen, wegen der Corona-Pandemie das einzige Wahllokal bei der Bürgermeisterwahl.

Zahlen gibt es noch keine, aber Singer schätzt, dass dieses Mal weitaus mehr Menschen per Briefwahl abgestimmt haben. Der Eindruck am Sonntagnachmittag gibt ihm recht: keine Schlangen vor der Sandäckerhalle, stattdessen gähnende Leere.

Kein Andrang im Wahllokal

Drinnen: ebenfalls Leere, dazu vier Wahlhelferinnen, Schilder, die auf die Maskenpflicht und die Abstandsregeln hinweisen, Abstandsaufkleber auf dem Boden, Einbahnstraßenregelung: vorne rein, hinten raus. „Ohne Maske und ohne sich die Hände desinfiziert zu haben, kommt niemand rein“, sagt Johann Singer, der das Engagement der Gemeindemitarbeiter lobt: „Trotz des Mehraufwands war alles top vorbereitet.“

Sollte trotzdem jemand ohne Maske kommen, für den hielten die Wahlhelferinnen einen Vorrat an Masken bereit, erzählt Dagmar Perera, die im Steueramt der Gemeinde arbeitet. „Es war nicht viel los bisher“, sagt sie. Es seien zwar immer mal wieder kleinere Grüppchen gekommen, aber es habe sich gut über den Tag verteilt. Auf das Ende seiner Amtszeit angesprochen, gibt sich Johann Singer gelassen. „Nach drei Amtsperioden muss es auch ein Ende geben“, sagt er. „Das Feld ist bestellt für den Nachfolger oder die Nachfolgerin.“ Wer das sein wird, wird erst in zwei Wochen feststehen.