Anhänger der HDZ feierten sich am Wahlabend als Sieger. Foto: dpa

Bei der Parlamentswahl in Kroatien hat die konservative HDZ einen Sieg gefeiert. Nach Auszälung von 99 Prozent der Stimmen gewann die HDZ 59 der 151 Sitze. Die regierenden Sozialdemokraten von Ministerpräsident Zoran Milanovic errangen 56 Sitze. Das bedeutet, dass beide Blöcke keine absolute Mehrheit gewonnen haben.

Zagreb - Bei der Parlamentswahl in Kroatien ist die konservative Oppositionspartei HDZ stärkste Kraft geworden. Die staatliche Wahlkommission teilte am Montag nach Auszählung von 99 Prozent der Stimmen mit, die Konservativen unter Führung des früheren Geheimdienstchefs Tomislav Karamarko hätten 59 der 151 Sitze gewonnen. Die regierenden Sozialdemokraten von Ministerpräsident Zoran Milanovic errangen demnach 56 Sitze.

Das bedeutet, dass beide Blöcke keine absolute Mehrheit gewonnen haben. Die Bildung einer neuen Regierung hängt nun von den kleinen Parteien ab, die ins Parlament gezogen sind. Königsmacher könnte die auf Platz drei liegende neue Partei Most (deutsch: Brücke) sein, die 19 Sitze errang.

Die Wahl vom Sonntag war die erste nach dem EU-Beitritt des Landes vor zwei Jahren. Neben wirtschaftlichen Problemen spielte im Wahlkampf vor allem die europäische Flüchtlingskrise eine wichtige Rolle. Kroatien liegt auf der sogenannten Balkanroute, die Hunderttausende Asylsuchende auf ihrem Weg nach Mitteleuropa nutzen.

Die Präsidentenwahl im vergangenen Jahr hatte die Konservative Kolinda Grabar-Kitarovic gewonnen. Das wurde als ein Anzeichen für ein Comeback der HDZ gesehen, die viele Jahre bestimmende Kraft in Kroatien gewesen ist.