Nicht nur das Festspielhaus selbst ist in Bayreuth betagt – auch die Strukturen sind es. Foto: dpa/Daniel Karmann

Die Bayreuther Festspiele verstehen sich als das wichtigste Hochamt für die Musik Richard Wagners weltweit. In Berlin scheint man nun Zweifel zu haben, ob ihre Organisationsstruktur diesem Anspruch noch gerecht wird.

Berlin/Bayreuth - Der Bund will als einer der großen Gesellschafter die Strukturen der Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth überprüfen. „Wenn man Schwierigkeiten erkennt, sollte man die Lösung nicht auf die lange Bank schieben“, sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Mir geht es darum, dass es in Bayreuth vernünftige und wirksame Strukturen gibt.“

Frage nach der Bringschuld

Aus Sicht der CDU-Politikerin geht es „nicht nur darum, wer wie viel Mitspracherecht hat, sondern vor allem darum, wie wir das Publikum erreichen“. Auch die Bayreuther Festspiele würden zu einem Großteil mit Steuergeldern finanziert. „Da muss man einfach fragen: Wird die Bringschuld eines national und international bedeutsamen Opernfestivals eingelöst? Werden die Erwartungen des Publikums angemessen berücksichtigt? Sind die Strukturen geeignet, damit ein Höchstmaß an künstlerischer Leistung erbracht werden kann? Da hat es in der Vergangenheit manchmal doch Reibungsverluste gegeben“, sagte Grütters. Die Frage sei, ob die geltenden Satzungen und Gesellschafterverträge heute noch zeitgemäß seien.

Der Bund hält wie Bayern und die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth 29 Prozent der Anteile an der Bayreuther Festspiele GmbH. Die Stadt ist mit den restlichen 13 Prozent dabei.