Heckler & Koch will selbst ermitteln, wie die G36-Gewehre nach Libyen gekommen sind.

Oberndorf/Berlin - Der Waffenhersteller Heckler & Koch aus Oberndorf am Neckar will jetzt selbst ermitteln, wie die deutschen G36-Gewehre nach Libyen gekommen sind. Geschäftsführer Martin Lemperle sagte der „Bild am Sonntag“: „Wir planen, ein breit angelegtes Expertenteam nach Tripolis zu schicken, um gemeinsam mit den relevanten Stellen vor Ort die Sachlage zu prüfen.“

Lemperle: Zu keiner Zeit Waffen nach Libyen geliefert

Lemperle versicherte erneut, dass Heckler & Koch zu keinem Zeitpunkt Waffen nach Libyen exportiert habe. Bereits am Mittwoch vergangener Woche hatte der Hersteller aus dem Kreis Rottweil mitgeteilt, in Libyen aufgetauchte Waffen seien unrechtmäßig über einen Heckler & Koch nicht bekannten Weg beschafft worden.

Libysche Rebellen hatten die G36-Gewehre nach Augenzeugenberichten beim Sturm auf die Gaddafi-Residenz in Tripolis erbeutet. Die Gewehre aus Deutschland stammen nach Angaben von Rüstungsgegnern aus dem Jahr 2003. Das Produktionsjahr lasse sich von Kürzeln auf den Waffen ablesen. Die eigentlichen Gewehrnummern seien aus den Waffen herausgefräst und durch fiktive Nummern ersetzt worden.