In der ersten Corona-Welle zwischen März und Mai 2020 fiel der Rückgang der Operationszahlen im Vergleich zum Vorkrisenniveau noch stärker aus und lag bei 27 Prozent. Foto: dpa/Fabian Strauch

Laut des Wissenschaftlichen Instituts der AOK sind während der dritten Corona-Welle immer noch weniger Menschen in Krankenhäusern behandelt worden. Das Institut nennt zwei Gründe dafür.

Stuttgart/Berlin - Während der dritten Welle der Corona-Pandemie sind laut einer Erhebung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (Wido) immer noch deutlich weniger Menschen in baden-württembergischen Krankenhäusern operiert worden als vor der Pandemie. Von März bis Mai 2021 unterzogen sich demnach 14 Prozent weniger AOK-Versicherte in den Südwest-Krankenhäusern Operationen als im selben Zeitraum in 2019. In der ersten Corona-Welle zwischen März und Mai 2020 fiel der Rückgang der Operationszahlen im Vergleich zum Vorkrisenniveau noch stärker aus und lag bei 27 Prozent.

Zwei Gründe, warum es weniger Krankenhaus-Behandlungen gab

Auch bei den planbaren Operationen, den sogenannten elektiven Eingriffen, war der Rückgang 2021 der Erhebung nach geringer als in den ersten beiden Pandemie-Wellen. Das zeigte sich zum Beispiel an Hüftoperationen. Von März bis Mai 2020 ging die Zahl der Hüftprothesenimplantationen wegen Arthrose im Vergleich zum Vorkrisenniveau um 42 Prozent zurück. 2021 betrug der Rückgang zum Vergleichszeitraum in 2019 nur noch neun Prozent.

Für die Rückgänge gibt es laut der Versicherung zwei Gründe. „Die Patienten haben teilweise von sich aus die stationäre Aufnahme verschoben, aus Angst sich im Krankenhaus mit Sars-CoV-2 zu infizieren“, sagte der medizinische Berater Ralph Bier von der AOK Baden-Württemberg. Außerdem hätten die Krankenhäuser die stationären Aufnahmen gedrosselt, um freie Betten und Kapazitäten für Corona-Patienten vorzuhalten.