Immer mehr Fahrgäste auch in der S-Bahn: Der VVS steuert auf neuen Rekord zu Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Spezialangebote wie Firmen- und Sozialticket bescheren dem Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) eine gute Zwischenbilanz.

Stuttgart - Immer mehr Menschen fahren im Großraum Stuttgart Bus und Bahn. Im ersten Halbjahr 2015 wurden knapp 182 Millionen Fahrten gezählt – das sind knapp drei Prozent oder fünf Millionen Fahrten mehr als in der ersten Jahreshälfte 2014, teilte der Stuttgarter Verkehrsverbund VVS am Freitag mit. Und das trotz steigender Ticketpreise und des langen Streiks, von dem auch die S-Bahnen betroffen waren.

„Die anhaltend positive Entwicklung hängt vor allem damit zusammen, dass wir immer mehr Stammkunden gewinnen“, sagt VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger. Immer mehr Menschen steigen demnach dauerhaft auf die umweltfreundlichen Verkehrsmittel um.Vor allem Spezialangebote wie das Firmenticket und das von der Stadt eingeführte Sozialticket bescherten dem VVS eine gute Bilanz.

Bei den Firmentickets sind die Verkaufszahlen besonders hoch. Zum Jahresbeginn ist der VVS mit 59 200 Firmenticket-Abonnenten gestartet und liegt aktuell bei rund 61 400. Damit ist er nicht mehr weit von dem Jahreszielwert mit 62 000 Abonnenten entfernt. „Die Einführung des Zuschussmodells beim Firmenticket im April 2014 zeigt immer noch Wirkung“, sagt Hachenberger. Diese Modell funktioniert folgendermaßen: Zahlt der Arbeitgeber seinen Mitarbeitern mindestens zehn Euro Zuschuss im Monat, erhalten diese vom VVS weitere fünf Prozent, also insgesamt zehn Prozent.

Auch Sozialticket ist gut angelaufen

Vorreiter ist die Stadt Stuttgart, die ihren Mitarbeitern einen Zuschuss zum Firmenticket von bis zu 30 Euro im Monat gibt. Der Berufsverkehr hat sich ebenfalls positiv entwickelt. Die Zahl der Fahrten sind hier um über zehn Prozent gestiegen

Auch das Sozialticket, das Anfang des Jahres in der Landeshauptstadt eingeführt wurde, ist gut angelaufen und führt zu mehr Fahrten außerhalb der morgendlichen Hauptverkehrszeit. Einen Fahrkarten-Zuschuss von 50 Prozent bekommen die Inhaber der städtischen Bonus-Card, also beispielsweise Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger. Bis Juni 2015 wurden rund 103 000 dieser Tickets verkauft.

Auch bei den Senioren-Jahrestickets verzeichnete der VVS ein Plus von 1,9 Prozent. Der Trend geht dabei eindeutig zum Abo: Bei den Monatstickets gibt es einen deutlichen Rückgang von 11,4 Prozent. „Das liegt an den vergleichsweise günstigen Abo-Konditionen“, erklärt Hachenberger.

Die ansonsten positive Bilanz verhageln allerdings die jüngeren Verkehrsteilnehmer. Die Schülerzahlen nehmen weiter ab und auch die Zahl der Studenten hat sich eingependelt – wenn auch auf einem hohen Niveau. Bei dieser Gruppe ist ein leichter Rückgang von 0,2 Prozent festzustellen. Beim Gelegenheitsverkehr verzeichnet der VVS dagegen insgesamt einen leichten Anstieg von 0,8 Prozent. Zuwächse gibt es vor allem beim Tagesticket, während das 4er-Ticket vom Handyticket abgelöst wurde: Letzteres wird zum rabattierten 4er-Ticket-Preis verkauft.