Auf mehr als 380 Millionen gestiegene Fahrgastzahlen präsentierten OB Fritz Kuhn und die VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger (links) und Horst Stammler bei der Bilanz-Pressekonferenz zum Jahr 2017. Jetzt steht ein neuer Rekord in Aussicht. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Im ersten Halbjahr 2018 sind so vielen Menschen Busse und Bahnen gefahren wie noch nie im VVS. Das ist ein Erfolg für den Verbund, vor allem aber ist es eine Verpflichtung, genügend Kapazitäten für weiteres Wachstum zu schaffen, meint unser Redakteur Thomas Durchdenwald.

Stuttgart - Seit 40 Jahren gibt es den Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS). Seit 25 Jahre existiert die Verbundstufe zwei, dank der auch in den Kreisen ein Fahrschein für die kombinierte Fahrt mit Bussen und Bahnen ausreicht. Zu den Feiern im Jubiläumsjahr passt, dass der Verbund auf einen neuen Fahrgastrekord zusteuert. Nach den Steigerungsraten in den vergangenen Jahren winkt auch 2018 ein sattes Plus von rund zwei Prozent.

Konjunktur für Nahverkehr

Dafür verantwortlich ist vor allem die gute Konjunktur, die dazu führt, dass mehr Menschen im Ballungsraum arbeiten. Aber auch der Dauerstau auf den Straßen zwingt die Pendler trotz unpünktlicher und übervoller Stadt- und S-Bahnen in den ÖPNV. Das Jahr für Jahr mit neuen Linien verbesserte VVS-Netz tut ein Übriges. Es wäre daher verwunderlich, wenn mehr potenzielle Kunden und ein größeres Angebot nicht zu einer erhöhten Nachfrage führten. Oder kurz gesagt: Der Trend fährt VVS.

Mehr Kapazitäten

Dieser Erfolg wird von April 2019 an durch die Tarifzonenreform noch befeuert. Deshalb muss die bis an die Grenze ausgelastete Kapazität in den Blick rücken: längere und mehr Bahnen, neue Strecken, bessere Technik wie die moderne Signaltechnik ETCS, um vor allem das S-Bahn-Nadelöhr Stammstrecke zu entlasten. Der neue Rekord ist ein Arbeitsauftrag an die Politik.