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Ronaldo „hasst die Vuvuzela“ – VfB-Profi Osorio erklärt  Abwehrfehler mit dem Lärm.

Johannesburg - Die Proteste reißen nicht ab. Fußballer, Trainer und Fans laufen Sturm gegen den ohrenbetäubenden Lärm der Krachmacher in den WM-Stadien. Sie fordern ein Vuvuzela-Verbot. Doch Fifa-Chef Sepp Blatter lässt alle ins Leere rennen. Der Schweizer lässt weiter blasen.

Es ist nicht überliefert, ob in Bad Salzuflen am Sonntag der Notstand ausgebrochen ist. Aber alleine die Ankündigung des ortsansässigen Posaunenchors soll manchen braven Bürger in die Flucht getrieben haben. Die Blasmusiker intonierten ihre Stücke nicht per Blech, sondern schmetterten ihre Fanfaren mit der Vuvuzela. Es soll recht harmonisch geklungen haben - womit die Posaunenmusiker ihrem Ziel sehr nahe gekommen sind. Sie wollten zeigen, dass eine Vuvuzela auch schöne Töne erzeugen kann. Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten.

Aber so weit will Fifa-Präsident Joseph "Sepp" Blatter gar nicht gehen. Für ihn ist die Plastik-Tröte ohnehin sakrosankt. Unantastbar. Bei ihm stößt der Protest auf taube Ohren. "Ich kann mir nicht vorstellen, eine Musik-Tradition von Fans in ihrer Heimat zu verbieten. Würden Sie ein Verbot von Fan-Traditionen in Ihrem Land wollen?", twitterte der Präsident des Weltfußball-Verbandes am Montag. Schon am Eröffnungswochenende konterte er die Kritik der Fernsehanstalten, der Spieler und TV-Zuschauer mit den Worten: "Ich habe immer gesagt, dass Afrika einen anderen Rhythmus und Sound hat. Sie gehören einfach dazu." Rückendeckung bekam Blatter von DFB-Präsident Theo Zwanziger: "Das Turnier findet nun mal in Südafrika statt, da muss man die Gepflogenheiten im Stadion akzeptieren und sich anpassen. Hier gehören die Vuvuzelas zum Spiel wie in Deutschland die Schlachtgesänge der Fans."