Der Kilauea ist am 3. Mai ausgebrochen, seitdem haben sich mehrere Spalten aufgetan, aus der glühende Lava talwärts fließt. Foto: U.S. Geological Survey

Der Kilauea ist am 3. Mai ausgebrochen. Seitdem haben sich mehrere Spalten aufgetan, aus der glühende Lava talwärts fließt. Eine Ortschaft ist komplett in der Lava versunken.

Honolulu - In den Lavaströmen des seit Wochen aktiven Vulkans Kilauea auf Hawaii ist eine komplette Ortschaft untergegangen. „Vacationland gibt es nicht mehr, es gibt kein Anzeichen, dass es dort noch Immobilien gibt“, sagte eine Wissenschaftlerin des Vulkanprogramms der US Erdbebenwarte USGS, Wendy Stovall, am Mittwoch. Am nördlichen Ende des Strands seien in der Siedlung Kapoho noch ein paar wenige Häuser übrig. „Die Bucht ist völlig mit Lava gefüllt.“ Big Island ist an dieser Stelle nun etwas größer, die Küstenlinie ist laut Stovall 0,8 Meilen (1,3 Kilometer) vorgerückt.

Der Kilauea ist am 3. Mai ausgebrochen, seitdem haben sich mehrere Spalten aufgetan, aus der glühende Lava talwärts fließt. Vacationland und Kapoho bestanden aus insgesamt 279 Häusern. In zwei Gemeinden, Lanipuna Gardens und Leilani Estates, gingen zuvor 117 Häuser in der Lava unter oder verbrannten durch den Kontakt mit ihr. Insgesamt wurden auf Hawaii seit der Eruption am 3. Mai rund 400 Häuser zerstört.

Weitere Explosionen erwartet

Der Kilauea ist weiterhin in hohem Ausmaß aktiv. Auf dem Gipfel wurde am Mittwoch ein Erdbeben der Stärke 5,6 registriert, der Krater stieß danach Asche und Gestein drei Kilometer hoch aus. „Wir erwarten weitere Explosionen auf dem Gipfel“, sagte Stovall.

Auf Hawaii wurden auch bei früheren Ausbrüchen des Kilauea zwischen 1983 und 2014 Häuser zerstört, aber nicht in dem Ausmaß wie dieses Mal. Um die Ortschaft Kalapana wurden 1990 in acht Monate anhaltenden Lavaströmen 214 Häuser zerstört, 2014 in Pahoa eins.