Das Kunstmuseum Stuttgart lädt in den nächsten Tagen zu einem außergewöhnlichen Experiment. Das Publikum kann in Gemälde eintauchen. Virtual Reality macht’s möglich – und das sogar kostenlos.
Stuttgart - Es ist sozusagen ein Erlebnis der dritten Art. Im Kunstmuseum Stuttgart macht derzeit ein ungewöhnliches Projekt Station – „Artiality“, eine VR-Experience, bei dem das Publikum virtuell in Gemälde eintreten kann. Ausgestattet mit VR-Brillen durchschreiten die Nutzerinnen und Nutzer einen leeren Raum und erleben einen zehnminütigen Streifzug durch abstrakte und gegenständliche Kunst. So wandelt man vorbei an Bäumen von Piet Mondrian oder wachsen aus dem Boden brückenähnliche Formen, die aus einem Gemälde von Paul Klee stammen. Dann wieder fliegen geometrische Objekte durch die Luft. Die anderen Besucher sieht man als Figuren aus dem Triadischen Ballett von Oskar Schlemmer.
„Artiality“ wandert von Stuttgart aus in den Europa-Park
„Wir probieren das gern aus“, sagte die Direktorin Ulrike Groos zu „Artiality“, das bis zum 11. Juli im Kunstmuseum Stuttgart bleibt und kostenlos besucht werden kann. „Artiality“ wurde von der MFG Baden-Württemberg gefördert und von VR Coaster, einem Pionier in Sachen VR-Experience entwickelt und von MackNeXT, der Innovationsabteilung der Mack Gruppe, die den Europa-Park Rust betreibt. Dort wird „Artiality“ nach der Premiere im Kunstmuseum Stuttgart dauerhaft zu sehen sein.
Künftig soll das Publikum auch kreativ werden können
„Wir wollen zeigen, was man mit der Technik machen kann und ein neues Kunsterlebnis schaffen“, sagte Sven Meyer, der kreative Kopf von „Artiality“. Mit Hilfe der virtuellen Realität könne man auch Kunstwerke „in neue Dimensionen bringen“ und künstlerische Räume schaffen, die es bisher so nicht gegeben habe. Die Reise durch die dreidimensionale Kunst wird begleitet von Musik. Langfristig soll es auch möglich sein, im virtuellen Raum Dinge zu berühren oder selbst gestalterisch einzugreifen.