Sebastian Stahl aus Leinfelden-Echterdingen mit einer „binkybox“. Foto: TVNOW / Bernd-Michael Maurer/Binkybox

In der Gründershow präsentierte Sebastian Stahl aus Leinfelden-Echterdingen seine „binkybox“. Ein Schnullerspender für Babys und Kleinkinder, der nächtliche Schreianfälle vorbeugen soll.

Stuttgart - Fast alle Eltern kennen das Problem. Babys und Kleinkinder wachen nachts auf und tun, was sie in dem Alter ziemlich oft tun: Sie schreien. Das sorgt bei Müttern und Vätern für wenig Schlaf und manchmal dementsprechend dünne Nerven. Eine Ursache für die nächtliche Ruhestörung aus dem Kinderzimmer: Der Schnuller ist beim Schlafen aus dem Mund gefallen und im dunklen Bett natürlich nicht auffindbar.

Sebastian Stahl aus Leinfelden-Echterdingen hat sich dieser Sache angenommen. Der Tüftler und ehemalige Projektleiter einer Eventagentur hat die „binkybox“ entwickelt – eine Schnullerspender, den der Nachwuchs selbst bedienen kann. Wacht das Kind auf und der Schnuller ist verloren gegangen, kann es sich ganz einfach einen neuen aus dem Automaten ziehen. Die Box ist handlich, einfach am Bettgestell anzubringen, Dekra geprüft und hundert Prozent made in Germany. „Babyleicht“, sei die Schnullerentnahme aus dem Spender und könne dem Nachwuchs spielend beigebracht werden. Bis zu fünf Schnuller können in den Automaten gefüllt werden. Geeignet ist „binkybox“ für Kinder ab acht Monaten. Der Kaufpreis beträgt 49,95 Euro, die Produktionskosten liegen etwa bei 13 Euro.

Hohes Investitionsrisiko eingegangen

Mit seiner Erfindung ist der Schwabe in der aktuellen Folge der VOX-Gründershow „Die Höhle der Löwen“ zu Gast gewesen. Mindestens drei Juroren wolle er mit der „binkybox“ überzeugen, wie er im Vorgespräch mit dem Moderator noch selbstbewusst erzählte. Der verheiratete Vater von zwei Kindern warb für einen Kapitalanteil von 17 Prozent an seinem Unternehmen, insgesamt 75 000 Euro.

Sechs Jahre lang hat Stahl an der Idee getüftelt, komplett in Eigenregie, seinen Job aufgegeben und mithilfe eines Bankdarlehens eine Viertelmillion Euro investiert. Bisher vertreibt Stahl die Spender über seinen Onlineshop. Seit Januar hat der Unternehmer jedoch erst 15 Schnullerboxen verkauft. Das Patent für den europäischen und US-amerikanischen Markt besitzt Stahl bereits.

Ernüchternde Jury-Reaktionen

„Eine nette Idee und ein emotionales Thema“, lautete der Kommentar von Jurymitglied Ralf Dümmel, der lobte, wie Stahl selbst das Problem erkannt und eine Lösung dafür fand. Die Erfindung und der Markt wurde als sehr speziell und klein bewertet, so die einhellige Meinung der Jury. Stahl argumentierte mit der Zahl von elf Millionen Babys, die in den USA und Deutschland geboren werden. „Sehr, sehr nischig“, nannte auch Orthomol-Geschäftsführer Nils Gaglau den Markt für die „binkybox“.

Stahl hatte sichtlich mit dem harten Urteil der Jury zu kämpfen, akzeptierte aber die erfahrene Markteinschätzung der Unternehmer. Aufgeben will er nämlich auf keinen Fall.