CDU-Generalsekretär Thomas Strobl wirft Schauspieler und S-21-Gegner Walter Sittler (Foto) in einen Topf mit NS-Propagandisten Foto: dpa

SPD wirft Strobl vor, S-21-Gegner Walter Sittler mit Nazi-Propagandisten zu vergleichen.

Stuttgart - Die SPD hat CDU-Generalsekretär Thomas Strobl vorgeworfen, den Schauspieler und Stuttgart-21-Gegner Walter Sittler in eine Reihe mit Nazi-Propagandisten gestellt zu haben.

Strobl hatte Sittler ein mangelndes Demokratieverständnis vorgeworfen und darauf verwiesen, dass der Vater des Schauspielers für NS-Propagandaminister Joseph Goebbels gearbeitet habe. SPD-Generalsekretär Peter Friedrich forderte am Dienstag von Strobl eine Entschuldigung: „Diese Aussagen sind eine blanke Unverschämtheit. Strobl versucht sich hier als verbaler Wasserwerfer“, sagte Friedrich in Stuttgart. Mit der Dialogbereitschaft der CDU bei dem umstrittenen Bahnprojekt sei es nicht weit her, wenn Menschen mit anderer Meinung in solcher Weise verunglimpft würden.

Strobl hatte in seinem Newsletter „Berlin aktuell“ am vergangenen Freitag Kritik an Stuttgart-21-Gegner Sittler geäußert. Dazu stellte er ein Foto des Schauspielers und die Bildzeile: „Sein Vater war Nazi-Funktionär und arbeitete für Reichspropagandaminister Joseph Goebbels: Walter Sittler, Propagandist der S21-Bewegung“. Der Newsletter war am Dienstag noch auf Strobls Internetseite abrufbar.

Die „Südwest Presse“ hatte als erstes über den Newsletter berichtet. Sittler hatte demnach bereits 2007 in einer ZDF-Dokumentation offen gelegt, wie sein Vater zu „einer stählernen Stimme des Reiches“ wurde.