Der Leiter der Sektion Krankenhaushygiene des Instituts fuer Umweltmedizin und Krankenhaushygiene des Universitaetsklinikums Freiburg, Markus Dettenkofer (rechts), und der Hygienebeauftragte des Zentrums fuer Kinder- und Jugendmedizin des Universitaetsklinikums Freiburg, Philipp Henneke, geben am Freitag in Freiburg eine Pressekonferenz zum Umgang mit dem Auftreten des MRSA-Erregers auf der Frühchenstation der Uniklinik. Foto: dapd

MRSA in Frühgeborenen-Intensivstation - Uniklinik Freiburg hat Vorwürfe zurückgewiesen.

Freiburg - Nach dem mehrfachen Auftreten des lebensbedrohlichen Krankenhauskeims MRSA in ihrer Frühgeborenen- Intensivstation hat die Uniklinik Freiburg Vorwürfe zurückgewiesen. Es habe keine Versäumnisse gegeben, teilte die Klinik am Freitag mit. Sie reagierte damit auf Kritik von Eltern und auf Medienberichte. Es könne zwar nicht ausgeschlossen werden, dass der Erreger sich weiter ausbreite. Die Klinik könne darauf aber schnell und gut reagieren. Sie gehe davon aus, dass die Gefahr gebannt sei. Die Schutzmaßnahmen seien in den vergangenen Wochen deutlich erhöht worden.

Bei sechs der insgesamt zwölf Frühgeborenen auf der Station war der MRSA-Erreger gefunden worden. Eines der Kinder galt zunächst als infiziert, konnte aber mit einem speziellen Antibiotikum behandelt werden. Bei den Übrigen war MRSA lediglich auf der Haut. Wie die Klinik weiter mitteilte, sind zudem zwei der insgesamt 79 Beschäftigten der Station sowie Eltern von dem Keim befallen.

Aufnahmestopp für die Intensivstation aufgehoben

Die Klinik korrigierte damit frühere Angaben. Am Mittwoch hatte sie noch versichert, es gebe keine weiteren Fälle. Personal und Eltern seien nicht betroffen, hieß es damals. Bei MRSA handelt es sich um Methicillin-resistente Staphylokokken. Sie sind gegen viele Antibiotika resistent.

Der vor zwei Wochen verhängte Aufnahmestopp für die Frühgeborenen-Intensivstation wurde mittlerweile wieder aufgehoben. Die vom Keim betroffenen Kindern liegen isoliert von den übrigen Patienten. Die beiden Mitarbeiter der Station, bei denen der Erreger festgestellt worden war, arbeiten derzeit nicht mit Patienten. Die Station betreut Kinder, die vor der 28. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen. Wie der Klinikkeim auf die Station kam, ist den Angaben zufolge nach wie vor unklar. Die Ursache werde sich vermutlich auch nicht mehr klären lassen, sagte ein Kliniksprecher.