Der Marbacher Burgplatz im Dezember 2017. Auch 2021 soll es dort stimmungsvoll geschmückt sein, aber ohne Weihnachtsmarkt. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

In Marbach hat man sich gegen das Event auf dem Burgplatz entschieden, in Benningen, Oberstenfeld und weiteren Orten fallen die Veranstaltungen ebenfalls aus.

Marbach/Bottwartal - Es war schon alles vorbereitet für den Weihnachtsmarkt auf dem Burgplatz in Marbach: Die Hütten waren repariert und aufgebaut, das Orgateam vom Stadtmarketingverein (SSM) hatte genügend Beschicker gefunden, und ein Hygienekonzept war fast fertig ausgearbeitet, der Bauhof hatte die Weihnachtsbeleuchtung aufgehängt. Doch am Mittwoch wurde für die Veranstaltung, die vom 2. bis 5. Dezember stattfinden sollte, die Reißleine gezogen.

Ausschlaggebendes Argument für die mehrheitlich beschlossene Absage war nach einer kontroversen Diskussion laut der Vorsitzenden Stefanie Grams „die moralische Verpflichtung angesichts der dramatischen Situation in den Kliniken. Wir zeigen uns mit unserer Entscheidung solidarisch mit den Pflegekräften, Ärzten und Ärztinnen“. Auch der Marbacher Bürgermeister Jan Trost betont die große gesellschaftliche Verantwortung. Den Weihnachtsmarkt abzusagen, sei schade. „Ich bedaure es sehr, aber angesichts der Lage ist es die richtige Entscheidung. Da stehe ich voll und ganz dahinter.“

Trotzdem weihnachtliche Stimmung

Keinen Weihnachtsmarkt, aber zumindest weihnachtliche Stimmung soll es auf der „Oase Burgplatz“ nun geben, heißt es seitens des Stadtmarketings Schillerstadt Marbach. Der Platz werde noch stimmungsvoll geschmückt. Dazu wird derzeit alles Notwendige in die Wege geleitet.

Auch der Benninger Weihnachtsmarkt ist abgesagt. Das wurde bereits am Montag entschieden, berichtet Torsten Walter vom Ordnungsamt. „Es gibt die Empfehlung des Robert-Koch-Instituts, auf Großveranstaltungen zu verzichten, wir haben die Alarmstufe“, lauten die Gründe. Zudem wollte man frühzeitig genug Klarheit schaffen, damit die Vereine etwa nicht bereits beginnen, Lebensmittel für den Markt einzukaufen, der dann doch nicht stattfindet. Um die 20 Buden waren für das dritte Adventswochenende am 11. und 12. Dezember geplant. Walter: „Die Absage ist schade, aber alle haben Verständnis geäußert.“

Lage hat sich gravierend verschlechtert

Die Vorfreude auf den Weihnachtsmarkt war auch in Oberstenfeld groß, heißt es seitens der Gemeinde. „Gerne hätten wir unseren Weihnachtsmarkt in diesem Jahr durchgeführt, nachdem er bereits im vergangenen Jahr coronabedingt abgesagt werden musste.“ Es wurde ein Konzept entwickelt, mit dem der Markt unter Coronabedingungen hätte stattfinden können. Die Vorbereitungen dazu waren schon fast abgeschlossen. Allerdings: Die Coronalage hat sich gravierend verschlechtert, es gilt 2 G. „Dies beunruhigt einige der verbliebenen Standbetreibenden und führt dazu, dass Helfer nicht mehr mitarbeiten möchten“, informiert die Gemeinde in einer Pressemitteilung. „Da zudem zu befürchten ist, dass sich diese Entwicklung in den kommenden Wochen noch verschlimmert, hat die Gemeindeverwaltung in Absprache mit dem Gemeinderat und im Sinne der Verantwortung gegenüber den Bürgern sowie der Vorbildfunktion des Marktes beschlossen, den Weihnachtsmarkt 2021 abzusagen.“

Noch kein definitives Nein, aber wenig Hoffnung gibt es in Prevorst für den dortigen Christbaummarkt. „Wahrscheinlich werden wir auch noch absagen müssen“, sagt Harald Kunz, der Vorsitzende des Christbaumvereins. „Wir werden kommende Woche beraten und entscheiden.“ Wichtig ist ihm aber, zu betonen, dass der reine Christbaumverkauf definitiv stattfinden wird – und zwar vom 1. Dezember an jeden Tag bis Weihnachten. Was allerdings den Markt an den Wochenenden und Stände mit Glühwein, roter Wurst und Co. angeht, sei das „ganz schwierig bei uns. Denn man könne das Areal schlicht nicht begrenzen und die Kontrollen ehrenamtlich nicht stemmen.

Kleiner Markt in Rielingshausen findet statt

In Großbottwar, Höpfigheim, Steinheim und Affalterbach hatte man sich schon vor einigen Wochen dazu entschieden, 2021 keinen Weihnachtsmarkt zu veranstalten.

Im Marbacher Teilort Rielingshausen gab es zwar ebenfalls eine Diskussion um den vom CVJM veranstalteten Weihnachtsmarkt. Hier stehen die Zeichen aber momentan auf grün. Den Markt, der traditionell am Samstag vor dem ersten Advent stattfindet, wird es auch heuer geben, informiert der Ortsvorsteher Jens Knittel. Er ist für Samstag, 27. November, von 11 bis 16 Uhr auf dem Rathausplatz geplant. Speisen und Getränke wird es nicht geben, aber einige Stände von Vereinen und Privatleuten mit Adventskränzen, Holzarbeiten und einigem mehr.